Beim Fliegen schmerzen häufig die Ohren und es entsteht ein unangenehmer Druck. Eltern raten einem in diesem Fall dazu, bewusst zu schlucken oder zu gähnen. Kinder-Chefreporter Paul erklärt, warum das hilft.
Stuttgart - Bist Du schon einmal mit Deinen Eltern geflogen? Wenn ja, dann kannst Du Dich vielleicht daran erinnern, dass Du ein unangenehm drückendes Gefühl in den Ohren hattest, als das Flugzeug im Landeanflug war – also relativ schnell an Höhe verloren hatte. Dann haben Dir Deine Eltern vermutlich geraten, kräftig zu schlucken, ins Taschentuch zu schneuzen, ordentlich zu gähnen oder die Nase zuzuhalten und den Mund zu schließen und dann zu versuchen, auszuatmen. All das hilft nämlich, das manchmal schmerzhafte Gefühl in den Ohren wegzubekommen.
Aber warum helfen diese Ratschläge? Wenn das Flugzeug sinkt, steigt der Druck, der von außen auf das Trommelfell wirkt. Das ist ein Art Häutchen am Ende des inneren Gehörgangs. Da auf der anderen Seite des Trommelfells ein geringerer Druck herrscht, wird es nach innen gedrückt. All dies führt zu dem unangenehmen bis schmerzhaften Gefühl. Dabei ist das Mittelohr ein weitgehend abgeschlossener Luftraum. Nur über eine kleine Röhre ist er mit der Nase verbunden. Über diese Verbindung – sie heißt Eustachische Röhre – kann Luft ausgetauscht werden.
Normalerweise ist diese Röhre aber durch eine Art Ventil verschlossen. Wenn man allerdings kräftig schluckt oder gähnt, spannen sich Muskeln im Gaumen an, wodurch sich die Eustachische Röhre öffnet. Das kann man auch erreichen, wenn man bei geschlossenem Mund und zugehaltener Nase den Druck so stark erhöht, dass sozusagen das Ventil nachgibt. Zu stark sollte man aber nicht drücken, weil sonst das Trommelfell Schaden nehmen könnte. Babys und kleine Kinder schaffen es übrigens noch nicht, ihre Ohren auf diese Weise gewollt zu belüften. Ihnen kann man aber etwas zu trinken geben: Dann schlucken sie viel, und auch das hilft gegen das unangenehme Druckgefühl.
All diese Empfehlungen gelten immer dann, wenn sich der Druck auf das Trommelfell ändert: beim Ab- und Auftauchen, bei Berg- und Talfahrten und bei Start und Landung im Flieger.