Wilderer haben es auf die Stoßzähne der Tiere abgesehen – mit fatalen Folgen.

Johannesburg - Es gibt eine gute Nachricht: Im vergangenen Jahr haben Wilderer in Afrika weniger Elefanten getötet als 2015. Das sagte jetzt nicht irgendein afrikanischer Staat, in dem es Elefanten gibt, sondern die weltweit für den Schutz gefährdeter Arten zuständige Organisation: das Sekretariat des Washingtoner Artenschutzübereinkommens, auch als Cites bekannt. Cites ist vielen Haltern exotischer Tierarten ein Begriff. Denn nur, wenn solche Tiere mit sogenannten Cites-Papieren – einer Art Personalausweis für Tiere – ausgestattet sind, dürfen sie verkauft und gehalten werden.

 

Wie viele Elefanten 2016 von Wilderern getötet wurde, sagte das Cites-Sekretariat aber nicht. Wahrscheinlich weiß man das auch gar nicht so genau. Aber es sind enorm viele – und vor allem sterben viel mehr Elefanten durch die illegale Jagd als eines natürlichen Todes. Und es ist schon ein herzzerreißender Anblick, wenn ein solch großes Tier tot daliegt und die Stoßzähne abgesägt wurden – es also völlig klar ist, warum es sterben musste. Immerhin wird die Wilderei inzwischen in einer ganzen Reihe von afrikanischen Ländern bekämpft. Offenbar haben immer mehr afrikanische Politiker verstanden, dass sich dringend etwas ändern muss. Und wie es aussieht, zahlt sich der Kampf gegen Wilderer tatsächlich aus. Seit 2011 jedenfalls sinkt die Zahl der getöteten Elefanten in Afrika.

Ein Zeichen dafür, dass die Behörden energischer gegen den unerlaubten Handel mit Elfenbein vorgehen, ist auch die Menge an weltweit beschlagnahmtem Elfenbein. Im vergangenen Jahr waren es nach Cites-Angaben 40 Tonnen. Das ist etwa dreimal mehr als vor zehn Jahren sichergestellt wurde. Früher wurde oft nicht so genau hingeschaut. So kann man hoffen, dass es künftig wieder mehr Elefanten gibt: In Ländern wie Botsuana, in denen sie streng geschützt sind, vermehren sich die Tiere gut. Heute gibt es Schätzungen zufolge noch gut 415 000 Elefanten, die meisten davon im südlichen Afrika. In Asien leben rund 50 000.