Eine Studie hat gezeigt, dass es schwierig ist, Bilder und Menschen richtig zuzuordnen.

Stuttgart - Du hast sicher schon einmal Fotos angesehen. Bei Menschen, die Dir sowieso bekannt sind, ist es ziemlich einfach, sie auf einem Bild wieder zu erkennen. Bei unbekannten Menschen ist es deutlich schwieriger: Da musst Du genau vergleichen, ob das Foto mit der betreffenden Person übereinstimmt. Das ist übrigens auch für viele Erwachsene schwer, wie jetzt die Experimente von zwei deutschen Wissenschaftlern gezeigt haben. Sie haben Versuchspersonen kleine Passfotos und große Proträtbilder gezeigt und sie dann gefragt, ob die Bilder jeweils dieselbe Person zeigen oder eine andere. Die Versuchspersonen wurden in drei Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe bestand aus 48 Bundespolizisten, die seit vielen Jahren zum Beispiel an Flughäfen die Pässe kontrollieren, also beim Erkennen von Bildern besonders gut geschult sein müssten. Zur zweiten Gruppe gehörten 48 Polizisten, die weniger Erfahrung hatten, während die dritte Gruppe – 48 Stundenten – keine Erfahrung beim Gesichtervergleich hatte.

 

Wie, denkst Du, haben die drei Gruppen abgeschnitten? Das Ergebnis war ziemlich überraschend: Die erfahrenen Bundespolizisten kamen auf eine Trefferquote von insgesamt 85 Prozent. Sie erkannten also in 85 von 100 Fällen die Person richtig. Unerwartet war, dass die nicht ganz so erfahrenen Polizisten etwas besser waren: Sie kamen auf 89 Prozent. Die Studenten schnitten schlechter ab, aber nur ein bisschen: Sie lagen in 83 Prozent der Fälle richtig.

Besonders interessant wird es, wenn die kleinen Passbilder und die großen Porträtbilder verschiedene Personen zeigen. Von den insgesamt 144 Teilnehmern der Studie erkannte dies etwa jeder vierte nicht. Damit lagen die Studienteilnehmer nur in 76 Prozent der Fälle richtig. Handelte es sich dagegen bei den Bildern um dieselbe Person, erkannten das 95 Prozent der Studienteilnehmer. Es ist allerdings schon lange bekannt, dass manche Menschen viel besser als andere Gesichter erkennen können. Solche Menschen sind dann sehr hilfreich, wenn zum Beispiel polizeilich gesuchte Straftäter in einer großen Menschenmenge erkannt werden sollen.