In diesen Tagen gibt es wieder Zeugnisse für alle Schüler. Und auch hier gilt: andere Länder, andere Sitten. In manchen Ländern freut man sich sogar über eine 6, weil es die bestmögliche Note ist.

Stuttgart - Super, toll, ich habe eine 6? Kaum zu glauben, dass es irgendwo Schüler gibt, die über die schlechteste aller deutschen Noten jubeln. Ist aber so. In der Schweiz oder in Polen rechnet man genau andersherum als in Deutschland: Eine 6 ist die beste Note, während eine 1 als schlechteste Zensur vergeben wird. Weil in der Schweiz das Notensystem umgekehrt funktioniert, entstand auch der Mythos von Albert Einstein, dem genialen Naturwissenschaftler, der ein sehr schlechter Schüler gewesen sein soll. Er hat in seinem Abiturszeugnis, das er im Schweizer Kanton Aargau gemacht hat (und das dort Maturitätszeugnis genannt wird), tatsächlich viele Fünfen und Sechsen gehabt – und war daher tatsächlich richtig gut.

 

In Dänemark muss man gut rechnen können. Hier gibt es eine siebenstufige Skala, die beste Note ist die 12, was so viel wie „ausgezeichnet“ bedeutet, und dann geht es in der Bewertung in unterschiedlichen Stufen nach unten; -3 bedeutet „inakzeptabel“. In Frankreich gibt es Punkte im Zeugnis: von 0 bis 20 Punkte, wobei mit 16 bis 20 gute Leistungen bewertet werden. In den USA stehen Buchstaben im Zeugnis, wobei diese unterschiedlich gewertet werden, je nachdem, in welchem Bundesstaat man wohnt.

Das erste Zeugnis in Deutschland gab es schon 1530. Zweimal im Jahr mussten die Schüler dem Pfarrer und Bürgermeister Rede und Antwort stehen. Und wenn sie gut waren, bekamen sie dafür Semmeln. Wäre das auch eine schöne Belohnung für Dein Zeugnis?