Auch bei Pinguinen gibt es gleichgeschlechtliche Paare. In einem Zoo in Neuseeland haben zwei Pinguin-Damen ein fremdes Ei ausgebrütet.

Stuttgart - Du hast sicherlich schon gehört, wie schwierig es für Pinguine ist, im Südpolgebiet Eier auszubrüten. Königspinguine etwa wärmen ihr Ei beinahe zwei Monate lang in einer Hautfalte zwischen den Füßen. Und anschließend muss das aus dem Ei geschlüpfte Küken noch kräftig mit Fisch gefüttert werden. Das alles dauert weit länger als ein Jahr und funktioniert nur, wenn zwei Pinguine abwechselnd Ei und Jungvogel betreuen.

 

Wenn das Umfeld stimmt, brüten Königspinguine auch in einem Zoo. Obwohl es dort wärmer ist und immer genug Nahrung zur Verfügung steht, kümmern sich hier ebenfalls immer zwei Pinguine um den Nachwuchs. Deshalb stehen auch in einem Tierpark die Chancen für ein Ei oder Küken schlecht, wenn einer der beiden Partner ausfällt. Genau das aber ist im Kelly Tarlton’s Aquarium in der neuseeländischen Stadt Aukland passiert. Dort wurde die Pinguin-Dame Shaq von ihrem Partner verlassen – und hätte sich allein um das noch unausgebrütete Ei kümmern müssen.

Weil Pinguine normalerweise in der Brutzeit keinen neuen Partner finden, haben die Pfleger nach Adoptiveltern gesucht – und Shaqs Ei Thelma und Louise anvertraut. Die beiden weibliche Pinguine verstehen sich als Paar offensichtlich prima, was eine gute Voraussetzung für eine erfolgreiche Jungenaufzucht ist. Sie haben das fremde Ei bereitwillig angenommen und ausgebrütet. Nun kümmern sie sich um das Küken – was ihnen nach Ansicht der Pfleger viel Freude bereitet. Zudem ist es für die beiden Pinguin-Weibchen zweifellos eine neue Erfahrung, weil sie als Damenpaar ja keine eigenen Küken großziehen könnten.

Die Fachleute betonen, dass sich Königspinguine üblicherweise mit einem Partner zusammentun – wobei durchaus auch gleichgeschlechtliche Paarungen möglich seien. In Zoos ist das gar nicht so selten. Das wohl berühmteste männliche Pinguin-Paar mit Nachwuchs sind Roy und Silo. Ihr Kind heißt Tango. Daraus entstand ein preisgekröntes Kinderbuch: „Zwei Papas für Tango“.