Mehr Comic-Spektakel war nie: Die Marvel-Verfilmung "The Avengers" kommt ins Kino - und Stuttgart wird zum Schauplatz der Superhelden.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart -  Gut möglich, dass sich Kinobesucher ab Donnerstag verblüfft die Augen reiben: Kann es wirklich sein, dass Comichelden in Stuttgart um das Schicksal der Welt kämpfen? Es kann. Denn in der Marvel-Verfilmung "The Avengers" lässt der Bösewicht Loki Polizeiautos zwischen Schlossplatz und Königstraße durch die Luft wirbeln, mischt eine Ausstellung auf und versetzt eine Menschenmenge in Angst und Schrecken. Doch nicht die Stuttgarter allein retten schließlich ihre Stadt: Captain America und Iron Man kommen ihnen zur Hilfe. Schlichtungsgespräche sehen anders aus.

 

Klar, das alles spielt natürlich nicht wirklich in Stuttgart. Was man allein schon daran erkennt, dass an der Königstraße plötzlich Paläste und Hochhäuser stehen. Sieht ganz schön künstlich aus, und das hat seinen Grund: Das falsche Stuttgart wurde in der amerikanischen Stadt Cleveland im Bundesstaat Ohio nachgebaut. Mit den Details haben es die Filmemacher dabei nicht ganz so genau genommen. So haben erwähnte Polizeiautos orangefarbene Drehlichter auf den Dächen - und bei den Nummernschildern ist die vorgeschriebene Reihenfolge aus Buchstaben und Ziffern irgendwie durcheinander geraten. Mal abgesehen vom rudimentären Deutsch an den Anwohnerparkplätzen.

Der Bahnhof ist ein Wartehäuschen

Man hat so den Eindruck, es wäre jemand im Tiefflug einmal durch die Stadt gerast und hätte ein paar Stichwörter aufgeschnappt – mit dem Finger auf der Landkarte oder im Reiseführer. Rumgesprochen hat sich offenbar bis auf Hollywoods Hügel, dass der Schlossplatz das Herzstück inmitten der Stuttgarter Hügel ist. Ein Café Rüdiger in der Bolzstraße mit französischem Bistroangebot ist jedoch fehl am (Schloss-)Platz. Wer will, kann sich über einen oberirdischen Bahnhof freuen, der auf Zelluloid für die Ewigkeit erhalten ist. Allerdings ist das Buswartehäuschen mit der Aufschrift „Stuttgart Hbf“ alles andere als ausreichend dimensioniert.

Hier geht es zur Filmkritik zu "The Avengers".