Im Haus der Begegnung wird am 23. Februar ein Film von Bernd Umbreit gezeigt: „Zeit, die mir noch bleibt“. Der Filmemacher begleitet einen Mann, bei dem Ärzte Lungenkrebs gefunden haben.

Waldenbuch - Markus H. lächelt aus einem braun gebrannten Gesicht in die Kamera, als sein Körper schon voller Metastasen ist. „Er hat so gut ausgesehen. Niemand wäre auf die Idee gekommen, dass Markus Krebs hat“, sagt Bernd Umbreit. Er hat gemeinsam mit seiner Frau Heidi den 41-Jährigen anderthalb Jahre lang begleitet, nachdem Ärzte in der Thoraxklinik in Heidelberg Markus H. die Diagnose Lungenkrebs gestellt haben.

 

Die Klinik sei zuvor auf das filmemachende Ehepaar zugekommen mit der Bitte, einen Dokumentarfilm über Lungenkrebs zu drehen, berichtet er. Die Umbreits erklärten sich bereit, sofern es ihnen gelingen sollte, einen Patienten zu finden, der sich von Anfang an begleiten lässt.

Patient erzählt in Originaltönen

Es fand sich Markus H.; im Jahr 2006 entstand ein 44-minütiger Beitrag, den der Filmemacher Bernd Umbreit einen Liebesfilm nennt. Umbreit lässt den Patienten selbst in Originaltönen erzählen, wie er mit der Erkrankung umgeht. Nach einer Operation des Tumors lehnt H. zunächst eine Strahlentherapie ab. Wenige Monate später kehrt der Krebs zurück.

Bernd Umbreit begleitet H. schließlich auf einer Reise nach Marokko. Niemand weiß, ob es die letzte Reise für den Krebskranken wird. H. lässt Umbreit teilhaben an seinen Zweifeln und Sorgen, aber auch an der Lebenslust eines Menschen, der mit seiner Endlichkeit konfrontiert ist. Der Erkrankte lässt sich auch bei seinen Schmerzen beobachten, die ihn dann doch irgendwann zu einer Strahlentherapie veranlassen. Eines sei der Beitrag aber nicht, betont Umbreit: Ein Film, der ein schlechtes Gewissen machen soll. Dass Markus H. starker Raucher war, werde nur am Rande thematisiert, sagt der Filmemacher.

Filmabend
„Zeit, die mir noch bleibt“ von Heide und Bernd Umbreit wird am Donnerstag, 23. Februar, im Haus der Begegnung, Bahnhofstraße 6, gezeigt. Die Vorführung beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei, es wird aber um Spenden gebeten. Der Filmemacher Bernd Umbreit ist anwesend.