Nach dem Buttersäure-Angriff in Kirchheim/Teck meldet sich nun der türkisch-kurdische Verein Volkshaus zu Wort.

Kultur: Kathrin Waldow (kaw)

Kirchheim/Teck - Nach dem Buttersäure-Angriff in einem Gebäude in der Alleenstraße in Kirchheim/Teck (Kreis Esslingen) hat sich der türkisch-kurdische Verein Volkshaus zu Wort gemeldet und organisiert nun eine Kundgebung. Der Verein nutzt ebenso wie die Stelle für gemeindepsychiatrische und psychosoziale Versorgung im Landkreis Esslingen sowie ein Immobilienunternehmen das Gebäude, in dem am Dienstag ein Fenster eingeworfen und ein Glas mit Buttersäure samt Schreiben gefunden wurden.

 

Der Vorfall rief ein Großaufgebot an Feuerwehr- und Polizeikräften auf den Plan, die Alleenstraße wurde gesperrt und durch die Buttersäure entfaltete sich ein übler Gestank.

Der türkisch-kurdische Kulturverein bezieht den Vorfall auf sich und hat nun in einer Pressemitteilung erklärt: „Wir werden uns von solchen Angriffen nicht einschüchtern lassen und sehen dies als Beweis für die Notwendigkeit antifaschistischer Arbeit und unseres Engagements gegen Rassismus,“ so Aleyna Bayrak in der Mitteilung. Sie sieht den Buttersäure-Angriff klar im Zusammenhang mit einem Vorfall, der sich in der selben Nacht, vom 20. auf den 21. März ereignet hat: Das Haus eines Vereinsmitglieds wurde mit der Parole „Antifasau“ besprüht.

Polizeiermittlungen dauern an

Den Vorfall bestätigt Josef Hönes vom zuständigen Polizeipräsidium in Reutlingen. Ob die beiden Taten allerdings in Zusammenhang stehen, kann Hönes nicht sagen. „Die Ermittlungen dauern an, auch das Schreiben können wir bislang noch nicht einordnen,“ so der Beamte. Zudem weist Josef Hönes darauf hin, dass die Stinkbombe nicht in die Räumlichkeiten des Kulturvereins, sondern in die der Beratungsstelle des Landkreises geworfen wurde.

Aleyna Bayrak vom Verein Volkshaus sieht das anders: „Die beiden Taten sind in direktem Zusammenhang zu sehen und stehen beispielhaft für den ideologischen Aufschwung rechter Kräfte und das Gewaltpotenzial gegen Migranten und Andersdenkende in Deutschland,“ schreibt sie in der Mitteilung.

Der Verein hat aufgrund der Vorfälle für kommenden Samstag, 25. März, von 12 Uhr an vor dem Rathaus in Kirchheim eine Kundgebung unter dem Motto „Gegen Faschismus und rechte Gewalt in Kirchheim“ angemeldet.