Ein gräßliches Verbrechen ist höchstwahrscheinlich aufgeklärt worden: Die Polizei fasste am Dienstag zwei 18 und 19 Jahre alte Männer, die dringend verdächtig sind, eine 21-Jährige vergewaltigt zu haben.

Böblingen : Ulrich Stolte (uls)

Kirchheim - Fieberhaft hat eine achtköpfige Ermittlergruppe der Polizei nach den Tätern gesucht, die am 17. August eine 21 Jahre alte Frau in Kirchheim vergewaltigt haben. Jetzt melden Ermittler einen Erfolg: Am Dienstagfrüh wurden zwei 18 und 19 Jahre alte Männer festgenommen, die dringend verdächtigt werden, die Tat begangen zu haben.

 

Zahlreiche offen und verdeckt arbeitende Beamte hatten die Ermittlergruppe bei ihrer Arbeit unterstützt, etliche andere Abteilungen der Polizei hatten der Kripo zugearbeitet. Besonders wichtig waren Zeugenaufrufe in den Medien gewesen und Flugblätter, die in der Stadt verteilt wurden. Daraufhin berichteten Frauen, in der Tatnacht auf dem Kirchheimer Weindorf von zwei Männern angesprochen worden zu sein waren, die als Täter in Frage kämen.

Zum anderen half der Zufall: Eine junge Frau, die am vergangenen Freitag in Kirchheim von einem Exhibitionisten belästigt worden war. Er hatte an die Autoscheibe geklopft und ihr sein Geschlechtsteil gezeigt. Die Frau lieferte eine aussagekräftige Personenbeschreibung. Sofort wurden die Verkehrskontrollen vorgenommen, bei denen die Personenbeschreibung die Hauptrolle spielte. In der Nacht zum Sonntag hatten die Fahnder Glück: Sie spürten den 18-Jährigen in der Max-Eyth-Straße auf. Bei der anschließenden Vernehmung gab er zu, sich vor der Zeugin entblößt zu haben, mehr nicht. Die Beamten nahmen eine DNA-Vergleichsprobe und ließen den Mann wieder frei.

Sehr bald stellte sich aber heraus, dass diese Probe mit den Spuren übereinstimmte, die die Polizei am Tatort der Vergewaltigung hatte sichern können. Damit war ein dringender Verdacht gegeben, die Beamten verhafteten den 18-Jährigen. Als er mit dieser Tat konfrontiert wurde, gab er den Namen des mutmaßlichen Mittäters preis, eines 19-Jährigen, der ebenfalls sofort festgenommen wurde.

Das Verbrechen hatte die Kirchheimer Öffentlichkeit schockiert und eine lebhafte Diskussion über die öffentliche Sicherheit in der Stadt entfacht. Die junge Frau war am Sonntagfrüh um 2 Uhr auf dem Nachhauseweg gewesen, als sie in der Notzinger Straße beim Alten Friedhof überfallen und brutal vergewaltigt wurde. Drei Passantinnen fanden später die verletzte und verängstigte Frau, sie alarmierten die Polizei und die Rettungskräfte. Die Verantwortlichen in der Stadt waren bestürzt. „Das, was passiert ist, ist schrecklich. Mein Mitgefühl gilt der jungen Frau. Wir haben so etwas in Kirchheim schon lange nicht mehr gehabt“, sagte beispielsweise der Bürgermeister Günter Riemer.