Die evangelische Gemeinde Vaihingen lädt vom 7. bis 11. September zur kirchlichen Sommerwoche ein. Diesmal geht es um das Thema „Familien-Bande“.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Vaihingen - Gottfried Askani ist die Veranstaltungsreihe wichtig. Denn die Kirche sei schon seit jeher ein Ort der Reflexion gesellschaftlicher Veränderungen, sagt der geschäftsführende Pfarrer. Darum organisiert die evangelische Gemeinde Vaihingen schon seit fast 30 Jahren die kirchliche Sommerwoche. An fünf Abenden in einer Woche betrachten dann Referenten ein Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Diesmal steht die Veranstaltungsreihe unter der Überschrift „Familien-Bande“.

 

Noch vor einigen Jahren seien der Begriff Familie und das, was er aussage, fraglos gewesen, sagt Askani. Doch mittlerweile gebe es ganz unterschiedliche Familienmodelle. Und Menschen mit Migrationshintergrund hätten oft ein anderes Familienverständnis. Darum soll es in der letzten Ferienwoche in der evangelischen Stadtkirche gehen.

Überlegungen zum Familienideal

Zum Auftakt am Montag, 7. September, ist die Vaihinger Psychotherapeutin Cornelia Bark zu Gast. Die Medizinerin spricht über das Thema „Familie: Die Macht des ,Normalen’. Überlegungen zum Familienideal“. Um „Familien-Geschichten. Gruppenbildnisse von der Reformation bis zur Moderne“ geht es am Dienstag, 8. September. Der Referent ist der Historiker Reinhard Strüber. Einen Tag später, am 9. September, beschäftigt sich Uwe-Karsten Plisch mit dem Thema „Nebenfrau und Zwangsheirat. Von der Vielfalt biblischer Familienbilder“. Plisch ist theologischer Referent beim Verband der Evangelischen Studierendengemeinden (ESG).

Hakan Turan ist Studienrat und Lehrbeauftragter. Er spricht am Donnerstag, 10. September, über „Die muslimische Familie in der islamischen Lehre und in der modernen Gesellschaft“. Zum Abschluss am Freitag, 11. September, ist Tina Syring vom Generationenhaus in Heslach zu Gast. Ihr Vortrag steht unter der Überschrift „...statt Familie. Räume schaffen für das Miteinander der Generationen und Kulturen“. Die Vorträge werden musikalisch umrahmt. In diesem Jahr sind die Kantorin Gabriele Timm-Bohm und der Organist Rainer Bohm dafür verantwortlich.

Anregungen und Orientierungen finden

Gottfried Askani freut sich auf die Sommerwoche. „Das ist was Schönes. Unsere Besucher sind sehr angetan.“ Man müsse nicht mit den Thesen des Referenten übereinstimmen. Viel mehr gehe es darum, Anregungen und Orientierung zu finden. Schließlich sei der Kirche die Erwachsenenbildung seit jeher wichtig gewesen. Die evangelische Gemeinde sei groß genug und habe damit genügend Kapazitäten, um eine solche Veranstaltungsreihe auf die Beine zu stellen.

Der Termin am Ende der Sommerferien sei bewusst gewählt. In dieser Zeit seien viele Menschen beruflich nicht so stark eingespannt und hätten Muße für eine solche Veranstaltungsreihe. Gleichzeitig würde der ein oder andere in ein Loch fallen, weil es in den Ferien nur wenige Angebote gebe. „Für manch einen ist die Veranstaltungsreihe der Höhepunkt im Jahr“, sagt der geschäftsführende Vaihinger Pfarrer. Auf die Frage, ob sich der Aufwand für die Gemeinde lohne, antwortet er: „Ob sich etwas lohnt, das ist immer eine schwierige Frage. Wir machen die Veranstaltungsreihe auf alle Fälle gern.“