Das Gemeinnützige Unternehmen Konzepte hat auf dem Grundstück am Wallgraben 142 ein Bildungshaus mit Kindergarten, Grundschule und weiterführender Schule geplant. Doch nun ist das Projekt vom Tisch, weil der Standort zu gefährlich ist.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Vaihingen - Das Projekt ist von Anfang an umstritten gewesen. Und doch hatte sich die Mehrheit der Stadträte im Dezember des vergangenen Jahres für das im Gewerbegebiet Vaihingen-Möhringen geplante neue Bildungshaus ausgesprochen. Das gemeinnützige Unternehmen Konzepte wollte auf dem Grundstück am Wallgraben 142 eine Kindertagesstätte für 60 Mädchen und Jungen, eine Grundschule mit 100 und eine weiterführende Schule mit 200 Plätzen bauen. Zudem sollte eine Turnhalle entstehen.

 

Doch nun ist die Sache vom Tisch. Die Mitglieder des Umwelt- und Technikausschusses (UTA) haben sich in der vergangenen Woche hinter verschlossenen Türen noch einmal mit dem Thema beschäftigt. Dabei machte ein Vertreter des Regierungspräsidiums deutlich, dass der ins Auge gefasste Standort nicht unproblematisch ist. Denn in unmittelbarer Nähe befinden sich zwei Gasbehälter der Energie Baden-Württemberg (EnBW). Zudem ist auch das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung (ZIW) im sogenannten Synergiepark beheimatet. Sie forschen in ihrem Institut an der Heßbrühlstraße zum Thema Windgas. Die Zulassung dafür wurde erst vor Kurzem um weitere zehn Jahre verlängert.

Der Standort ist zu gefährlich

„Es gibt eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass bei der einen oder anderen Sache mal was passiert, dass also beispielsweise einer der Gasbehälter explodiert“, berichtet ein UTA-Mitglied. Diese Wahrscheinlichkeit sei zwar nicht sehr hoch, aber eben doch da. Der Vertreter des Regierungspräsidiums habe deutlich gemacht, dass unter diesen Bedingungen ein Bildungshaus am Wallgraben nur mit strengen Auflagen möglich wäre. So müsste beispielsweise eine zweieinhalb Meter hohe Mauer zur Abschirmung gebaut werden. Die Fenster wären mit Sicherheitsglas zu versehen. Zudem könnten sich der Garten und der Pausenhof der Schule nur in einem wie auch immer geschützten Bereich befinden.

Die Verwaltung habe daraufhin klargestellt, dass sie das Bildungshaus unter diesen Umständen nicht genehmigen werde, berichtet das UTA-Mitglied. Und auch die Stadträte seien sich weitgehend einig gewesen, dass man so eine Kindertageseinrichtung beziehungsweise Schule nicht haben möchte. Die CDU meldete sich noch mal zu Wort. Sie erklärte, dass sie das Bildungshaus als solches für politisch richtig halte, aber nicht zu diesem Preis.

Ähnlich sahen es die Grünen, die sich im vergangenen Jahr für das Projekt stark gemacht hatten und das Thema mit einem entsprechenden Antrag in die Öffentlichkeit gebracht hatten. Im Gegensatz dazu stand die SPD dem geplanten Bildungshaus von Anfang an skeptisch gegenüber. Sie beharrte darauf, dass Gewerbegebiete für das Gewerbe reserviert werden sollten, damit die Flächen nicht in naher Zukunft auf die grüne Wiese ausgedehnt werden müssen.