Der Gemeinderat hat dem Neubau einer Kindertagesstätte für fünf Gruppen an der Thaerstraße zugestimmt.

Böblingen: Leonie Schüler (lem)

Weilimdorf - Der geplante Neubau einer fünfgruppigen Kindertagesstätte an der Thaerstraße, Ecke Rastatter Straße, ist einen Schritt weiter. Im Juni hat der Gemeinderat der entsprechenden Änderung des Bebauungsplans zugestimmt. Laut einem Sprecher der Stadt soll der Bauantrag nach der Sommerpause eingereicht werden. Der Zeitplan sehe vor, dass im Spätsommer 2015 mit dem Bau begonnen werden soll. Wann die Kita in Betrieb gehen soll, konnte nicht gesagt werden.

 

Geplant ist, dass in dem zweigeschossigen Gebäude Betreuungsplätze für 80 Kinder geschaffen werden. In zwei Gruppen sollen unter Dreijährige betreut werden, in drei Gruppen Kinder zwischen drei und sechs Jahren. Der 3,18 Millionen Euro teure Neubau soll aus zwei fächerförmig angeordneten Baukörpern bestehen, die durch einen überglasten Innenhof miteinander verbunden werden. Um möglichst wenig Fläche neu zu versiegeln, wird das Gebäude größtenteils auf dem bereits bestehenden Parkplatz errichtet.

Anwohner befürchteten eine Parkplatznot

Um an jener Stelle eine Kindertagesstätte zu ermöglichen, musste der Bebauungsplan entsprechend geändert werden. Das als Verkehrsfläche festgeschriebene Grundstück wurde in eine Gemeinbedarfsfläche umgewandelt. Das entsprechende Verfahren hat sich über drei Jahre hingezogen. Grund hierfür seien unter anderem „sehr ausführliche Abstimmungsprozesse“ mit den Anwohnern gewesen, so ein Sprecher der Stadt. Viele Anregungen seien in die Pläne mit aufgenommen worden. Ein Streitpunkt war beispielsweise die Stellplatzfrage. Denn indem der Parkplatz überbaut wird, fallen 52 Stellplätze weg. Anwohner legten deswegen Protest ein. Die Stadt hat daraufhin versprochen, 15 Ersatzparkplätze entlang der Rastatter Straße zu schaffen. Die zusätzlich entstehenden Kosten in Höhe von 200 000 Euro wurden vom Gemeinderat ebenfalls bewilligt. Alle weiteren benötigten Parkplätze lassen sich laut der Verwaltung im Umfeld finden. Laut einer städtischen Erhebung benötigen die Anwohner im Durchschnitt etwa zehn weitere Stellplätze. Zudem werden direkt am Kita-Gebäude für die Erzieher zwei Parkplätze angelegt, drei für die Eltern, die ihre Kinder bringen und holen, sowie zwei Behindertenparkplätze.

Zu einer weiteren Verzögerung im Bebauungsplanverfahren ist es dadurch gekommen, dass einige Anwohner Einspruch dagegen erhoben haben, dass die Fläche im Bebauungsplan ganz allgemein für „soziale und kulturelle Zwecke“ festgeschrieben werden sollte. Mit dieser Zweckbestimmung hätte auf dem Grundstück zu einem späteren Zeitpunkt auch ein Jugendhaus, ein Bürgerhaus oder eine Betreuungsstätte gebaut werden können. Die Stadt ist diesem Einspruch nachgekommen. Um eine andere Verwendung zu verhindern, wurde der Bebauungsplan nun eindeutig auf eine Kindertageseinrichtung beschränkt. Dies hat allerdings eine weitere Auslegung der Beschlussvorlage nötig gemacht. Im Januar und Februar war sie ein zweites Mal öffentlich einsehbar. „Dadurch sind wir im Zeitplan weit nach hinten geworfen worden“, sagt eine Mitarbeiterin des Amts für Liegenschaften und Wohnen. „Eigentlich waren wir gut in der Zeit und hätten schon Anfang des Jahres das Baugesuch einreichen können.“