Auf dem Gelände der SG Weilimdorf wird eine Kita als Fertigbau errichtet. Der Boden ist teilweise mit Dioxin belastet. Das Umweltamt lässt kontaminierte Schichten entfernen.

Böblingen: Leonie Schüler (lem)

Weilimdorf - An der Solitudestraße 121 ist vor etwa drei Wochen damit begonnen worden, einen Teil des Grundstücks für den Bau eines Kita-Fertigbaus herzurichten. Auf dem Gelände der Sportgemeinde Weilimdorf (SGW) soll übergangsweise für fünf Jahre eine Kita für acht Gruppen aufgestellt werden. So sollen 60 Plätze für unter Dreijährige sowie 40 Plätze für Kinder zwischen drei und sechs Jahren geschaffen werden. Die Kosten für den Fertigbau liegen bei rund 3,2 Millionen Euro.

 

Das Amt für Umweltschutz hat in Auftrag gegeben, dass auf dem Gelände, wo früher Hartplätze waren, zunächst der Boden saniert wird. Denn das Kieselrot, mit dem der Hartplatz befüllt war, war mit Dioxin belastet (wir berichteten). Bereits 1993 war der Platz daher je etwa zur Hälfte mit einem Kunstrasenfeld und einer technischen Sicherung überbaut worden.

Bisher nur „unbelastete Oberschicht“ abgetragen

Seit die Bauarbeiten begonnen haben, haben sich Mitglieder der SG Weilimdorf Sorgen gemacht, dass dioxinbelasteter Staub in die Nachbarschaft wehen könnte. Die SPD-Stadträtin Judith Vowinkel und der SPD-Bezirksbeirat Dieter Benz haben daraufhin eine Anfrage beim Umweltamt gestellt. Der Amtsleiter Werner Flad teilte daraufhin mit, „dass bisher keine Freisetzung von kontaminiertem Material stattgefunden hat“. Schließlich sei bis dato nur die unbelastete Oberschicht abgetragen worden, weshalb der aufgewirbelte Staub auch nicht belastet sein könne. Sobald die dioxinbelastete Schicht abgetragen werde, greife ein spezielles Sanierungskonzept. Dieses sehe vor, „die anstehenden Bodenschichten separat abzutragen und belastetes Bodenmaterial ordnungsgemäß zu entsorgen“, so Flad. Unbelastetes Material wie der Oberboden und teilweise auch die Zwischenschicht werde für einen späteren Wiedereinbau zwischengelagert. „Vor dem Ausbau der Zwischenschicht und des Kieselrotes werden umfangreiche Maßnahmen zum Schutz der Arbeiter, der Umwelt und der Nachbarn gemäß der gültigen Regeln und Normen zu Arbeiten in kontaminierten Bereichen angewendet“, versichert Flad. Unter anderem werde der Bereich eingezäunt, ein Waschplatz zur Dekontamination verschmutzter Geräte eingerichtet und das verwendete Wasser aufgefangen. Zudem werde die belastete Bodenschicht in feuchtem Zustand abgetragen, eine Nebelkanone oder eine Sprüheinrichtung verhindere, dass sich Staub entwickle.

Die Bodensanierung soll laut Auskunft des Hochbauamts etwa bis 18. Juli andauern. Direkt im Anschluss soll mit dem Bau des Kita-Fertigbaus begonnen werden. Der Zeitplan sehe vor, dass das Gebäude im November 2014 bezogen werden kann.

Gebäude soll im November bezogen werden

An den Standorten Sandbuckel 47 A sowie an der Hohenfriedberger Straße 70 ist hingegen noch immer unklar, ob dort Fertigbauten aufgestellt werden können oder nicht. Wegen Anwohnerbeschwerden muss das Regierungspräsidium die Standorte prüfen. Rainer Grund, der stellvertretende Leiter des Baurechtsamts, rechnet damit, im Laufe der nächsten Woche einen Bescheid zur Hohenfriedberger Straße zu erhalten. Die Anfrage wegen der Fläche am Sandbuckel sei „auf dem Weg zum Regierungspräsidium“.