Die Kindertagesstätte an der Borkumstraße 51 soll für 4,6 Millionen Euro saniert und um 23 Plätze erweitert werden. Vom Bestandsgebäude, das aus den 1930er Jahren stammt, sollen nur die Außenwände stehen bleiben.

Neuwirtshaus - Am morgigen Donnerstag stimmt der Gemeinderat über den Baubeschluss für die Sanierung und Erweiterung der städtischen Kindertagesstätte an der Borkumstraße 51 ab. Sollten die Stadträte dem Vorhaben, für das seit Oktober 2016 eine Baugenehmigung vorliegt, ihr Plazet erteilen, dann kann das Gebäude, das aus den 1930er Jahren stammt, entkernt und von Grund auf umgestaltet werden. Die Stadt kalkuliert mit Kosten in Höhe von 4,6 Millionen Euro.

 

Schon seit längerer Zeit ist klar, dass in Neuwirtshaus zusätzliche Kitaplätze benötigt werden. Kein Geheimnis ist auch, dass die Einrichtung an der Borkumstraße, die momentan vier Gruppen mit insgesamt 57 Mädchen und Buben beherbergt, dringend sanierungsbedürftig ist. Bereits 2011 hatte ein Architekturbüro Voruntersuchungen zur Erweiterung des Angebots von Krippenplätzen durchgeführt. Es stellte sich heraus, das bei einem Abriss des Hauses das geltende Baurecht nur einen im Vergleich zum Bestandsgebäude deutlich kleineren, eingeschossigen Neubau zulässt. Folglich entschloss sich die Stadt, das vorhandene Gebäude zu sanieren und zu erweitern – und zwar dadurch, die im Haus befindlichen Wohnungen, Lagerräume und die Arztpraxis künftig für die Kita zu nutzen. Nachdem im Januar 2014 die Arztpraxis nach Stammheim gezogen ist, wurden die Kita-Erweiterungspläne weiter forciert. Von den drei Wohnungen im Gebäude waren zuletzt noch zwei vermietet. Einer der Nutzer zog bereits im September 2015 in eine eigene Immobilie, der andere wurde in einer Ersatzwohnung aus städtischem Bestand untergebracht, ausgezogen ist er im Januar 2017.

Die neue Kita hat Platz für fünf Gruppen

Die neue Kita soll Platz für fünf Gruppen mit circa 80 Kindern bieten (Zwei Gruppen für bis zu Dreijährige, drei Gruppen für Drei- bis Sechsjährige). Der bereits bestehende Außenspielbereich für die älteren Mädchen und Buben bleibt erhalten, er soll durch eine Spielweise für die jüngeren ergänzt werden.

Vom Bestandsgebäude werden nur Teile der Außenwände stehen bleiben, dort sollen größere Fenster eingebaut werden. Das Satteldach soll ebenso zurückgebaut und durch eine neue Konstruktion ersetzt werden wie Innenwände und Decken. Derartige Baumaßnahmen sind laut Stadt sehr teuer. Dies sei der Hauptgrund dafür, dass der Kostenrahmen immer mehr erweitert habe werden müssen. War man zunächst von gut drei Millionen Euro ausgegangen, so ist im April 2015 im Bezirksbeirat schon von 4,1 Millionen Euro die Rede gewesen (wir berichteten). Daraus sind mittlerweile 4,6 Millionen Euro geworden. Fördermittel gibt es für das Vorhaben keine. Steigen werden künftig auch die Personalkosten, denn die aktuelle Belegschaft von 10,7 Stellen soll um 5,7 Stellen aufgestockt werden.

Stimmen die Stadträte dem Baubeschluss zu, dann könnten die Bagger bereits im April anrollen. Die Fertigstellung ist nach knapp zwei jähriger Bauzeit für Februar 2019 geplant. Während des Umbaus müssen Kinder und Erzieherinnen das Gebäude verlassen. Für sie stehen zwei Interimsquartiere bereit: Ein Teil der Belegschaft wird in Container im Außenbereich der Kita ziehen, für die Ende November 2016 eine bis zum 31. Dezember 2019 befristete Baugenehmigung erteilt worden ist. Weiteres Ausweichdomizil sind die Gemeinderäume der evangelischen Michaelskirche an der Föhrstraße 2B.