Die Eltern der privaten Kita Stadtpiraten haben 10 000 Euro für den Spielplatzumbau gesammelt.

S-West - Die Eltern der privaten Eltern-Kind-Gruppe Stadtpiraten haben in einem Dreivierteljahr knapp 10 000 Euro Spenden gesammelt, um einen öffentlichen Spielplatz, der wenige Meter von der Kita entfernt liegt, kleinkindgerecht umzugestalten. Die Aktion lief an, nachdem die Eltern im Frühjahr erfahren hatten, dass der Spielplatz direkt gegenüber der Kita und neben dem Hotel Sautter, den sie bisher nutzten, aufgegeben werden soll. Er gehört dem Hotel und der Pachtvertrag mit der Stadt ist ausgelaufen. Da der Kita ein eigener richtiger Außenbereich fehlt, wurden die Eltern aktiv.

 

„Wir haben uns die Spielplätze in der näheren Umgebung angesehen und sind schnell an der Lindenspürstraße neben dem Friedrich-Eugens-Gymnasium fündig geworden“, erzählt Max Müller, der im Vorstand der privaten Kita für die Finanzen zuständig ist. „Er eignet sich gut, weil er eingezäunt ist, für Kleinkinder hat er aber nicht viel zu bieten“, fügt Alexandra Kern hinzu, die ebenfalls im Vorstand der Stadtpiraten sitzt und gemeinsam mit Max Müller das Spendenprojekt in die Hand genommen hat.

10 000 Euro sammeln die Kita für den Spielplatzumbau

Die Eltern wandten sich an das Garten- und Friedhofsamt und ließen nach einem Gespräch von der Firma Kukuk, die Spielräume gestaltet, ein Konzept erstellen. „Das Amt war begeistert, meinte aber, dass der Stadt das Geld für den Umbau fehlt“, sagt Kern. Die Kita bot an, sich an der Finanzierung mit 10 000 Euro zu beteiligen. Als dann noch das Budget der Stadtentwicklungspauschale erhöht wurde, von der die Innenstadtbezirke profitieren, konnten Mittel bereitgestellt werden. Die Gesamtkosten für die Umgestaltung belaufen sich auf etwa 60 000 Euro. Wenn der Platz so gestaltet wird, wie es das Konzept vorsieht, gibt es eine Wasserpumpe, ein Mini-Baumhaus, Sitz- und Liegepodeste, Palisaden zum Balancieren und eine Sandelecke. Das vorhandene Klettergerüst bleibt.

Um die Spendenaktion anzukurbeln, entwarfen die Eltern ein Flugblatt, auf dem sie die Idee erklären, und eine Illustration zeigt, wie der Spielplatz von Kukuk gestaltet werden könnte. „Es haben sich viele Leute aus der Umgebung gemeldet, die das gut finden“, sagt Kern,und die auch Geld spendeten. „Am Feuerseefest hatten wir einen Stand mit Tombola und Kinderschminken und dann haben wir noch einen großen Kinderflohmarkt organisiert, der allein 1500 Euro erbracht hat“, so Müller.

Zum Jahresanfang sind nun knapp 9500 Euro auf dem Spendenkonto. Etwa ein Drittel hat der Rotary Club gegeben, ein Drittel kommt von den Stadtpiraten-Eltern und ein Drittel von anderen Spendern. Für die Eltern ist es der Lohn für ihre Mühen. Obgleich sie es als private Eltern-Kind-Initiative gewohnt sind, sich verstärkt für die Kita zu engagieren. Bevor die Stadtpiraten im Oktober 2010 eröffneten, hatten die Eltern selbst die Räume gestrichen, Möbel zusammengebaut und dekoriert. 50 Stunden musste jeder leisten, bei den meisten war es deutlich mehr.

Die Eltern sind die Manager der privaten Kita

Auch jetzt und ohne die Spendenaktion bringen sich die Eltern ein und erfüllen ihre Pflichten. Anders würde es auch nicht gehen. „Die Eltern sind die Manager der Kita“, sagt Müller. Dies gilt für alle Bereiche. Sie kümmern sich ums Personal, die Finanzen, die Öffentlichkeitsarbeit und sie treiben Spenden ein. Sechs Mütter und Väter bilden den Vorstand. Die anderen Eltern arbeiten regelmäßig mit. „Es gibt zehn Pflichtstunden im Quartal“, sagt Müller. Wer sich davor drücke, müsse ins Portemonnaie greifen. „Jede nicht geleistete Stunde kostet 25 Euro“, sagt Müller. Das Geld geht in die Vereinskasse.

Daraus wird auch das restliche Geld genommen, sollten die 10 000 Euro bis Februar durch Spenden nicht mehr zu schaffen sein. Denn am 6. Februar werden die großen und kleinen Stadtpiraten dem Leiter des Garten- und Friedhofsamtes, Volker Schirner, den Spendenscheck übergeben. Dann soll der Umbau, so hoffen die Stadtpiraten-Eltern, möglichst bald beginnen. „Die Finanzierung steht“, sagt Vorstandsmitglied Müller. „Im Prinzip können wir im Frühjahr beginnen.“