Harte Zeiten für Eltern mit Kita-Kindern: Die Erzieher treten am Freitag in einen unbefristeten Ausstand. Nach den Mitgliedern des dbb haben sich nun auch die Verdi-Mitglieder dafür ausgesprochen.

Berlin -  Viele Eltern müssen in Baden-Württemberg von Freitag an wieder mit geschlossenen Kitas rechnen. Nach dem klaren Votum für einen Arbeitskampf erwartet die Gewerkschaft Verdi am Freitag und Montag mehrere Tausend Erzieher, die im ganzen Land streiken. Hunderte Kindertagesstätten blieben geschlossen.

 

Verdi-Landesbezirksleiterin Leni Breymaier sagte: „Wir werden diesen Arbeitskampf sehr breit beginnen, damit so viele Arbeitgeber wie möglich im Land spüren, dass sie in der Verantwortung stehen.“ Dennoch gebe es noch Steigerungsmöglichkeiten. „Wir werden, sollte es länger gehen, Zug um Zug den Druck erhöhen“, drohte Breymaier.

Nach dem Beamtenbund dbb hatte auch Verdi Streiks in Kitas beschlossen. 93,44 Prozent der Mitglieder votierten bei einer Urabstimmung für unbefristete Arbeitsniederlegungen.

Verhandlungen gescheitert

Nach fünf Runden hatten die Gewerkschaften die Tarifverhandlungen für die bundesweit 240.000 Erzieher und Sozialarbeiter in kommunalen Einrichtungen in der vergangenen Woche für gescheitert erklärt. Verdi, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und dbb fordern eine finanzielle Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe unter anderem durch eine höhere Eingruppierung. Nach Angaben der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) beläuft sich die Gesamtforderung auf 1,2 Milliarden Euro.

Von den Tarifverhandlungen sind mehr als 30.000 Beschäftigte im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst in Baden-Württemberg betroffen. In den vergangenen Wochen waren Hunderte Kitas wegen Warnstreiks geschlossen. Dennoch stärken die Eltern den Erzieherinnen für ihre Forderungen den Rücken.