Einen Parkplatz im Eiernest zu finden, ist seit jeher schwierig. Seit vergangener Woche wird dort nun auch mit dem Neubau einer provisorischen Kindertagesstätte begonnen. Die Baustelle für den Kitabau macht die Situation nicht einfacher.

Psychologie/Partnerschaft: Nina Ayerle (nay)

S-Süd - Gegen den Bau einer provisorischen Kindertagesstätte am Ende der Eierstraße haben sich die Anwohner lang und breit zur Wehr gesetzt. Genutzt hat es nichts. Die Stadt entschied trotz der Einwände, dass auf der Grünfläche für fünf Jahre ein Provisorium gebaut wird. Bei der Bürgerversammlung im April im Alten Feuerwehrhaus haben sie ihre letzten Einwände vorgebracht. Am nächsten Tag lag der Brief in der Post, die Kita werde gebaut.

 

Die Bauarbeiten für die neue Kita haben begonnen

In dieser Woche sind die Bauarbeiten in der Eierstraße gestartet. Schon seit drei Wochen herrscht im Eiernest wieder Parkchaos. „Anfang August wurde erst mal ein Schild mit einem generellen absoluten Halteverbot aufgestellt“, berichtet der Anwohner Michael Kuhn. Kuhn hat sich daraufhin sofort per gelber Karte an das Ordnungsamt gewandt. Dort habe man von dem Parkverbot nichts gewusst. Durch seine Beschwerde hat sich zunächst herausgestellt, dass das zuständige Unternehmen die Parkverbotsschilder ohne Genehmigung der Stadt aufstellen ließ.

Am nächsten Tag seien die Schilder daraufhin entfernt worden, erzählt Kuhn. Kurz darauf waren sie wieder da, allerdings mit einer vom Ordnungsamt veranlassten Einschränkung des Parkverbots. Zunächst belief sich dieses auf zwei Monate und zwar für 24 Stunden an allen sieben Tagen. Für rund zwei Monate habe die Stadt ein Rund-um-die-Uhr-Parkverbot erlassen. „Ich habe mich schon gefragt, ob die Stadt dann in dieser Zeit Care-Pakete über dem Eiernest abwirft“, ärgert sich Kuhn.

Nach der erneuten Beschwerde einiger Anwohner habe die Stadt die Schilder erneut ändern lassen. Die Firma habe daraufhin auf den Schildern weiße Zettel angebracht, mit dem Hinweis, das Verbot gelte nur von Montag bis Freitag und zwar von sieben bis 17 Uhr. „Dafür mussten wir aber dreimal anrufen“, sagt Kuhn. Strafzettel seien hingegen sofort verteilt worden. Auf der Baustelle habe zu diesem Zeitpunkt noch niemand gearbeitet.

Anwohner können nur abends und am Wochenende parken

Erst am Abend und am Wochenende können die Anwohner nun wieder in ihrer Straße parken. Denn Ausweichmöglichkeiten gibt es im Eiernest wenige. Auch in der unteren Eierstraße auf Höhe des Marienhospitals herrschte schon immer Parkplatzmangel, durch die Bauarbeiten am Krankenhaus ist das Chaos perfekt. Dennoch, sagt Kuhn, der Streit um die Halteverbotsschilder sei derzeit nur ein Nebenkriegsschauplatz.

Die Anwohner leiden generell unter der Parkplatzsituation rund um das Eiernest. Vor zwei Jahren hatte sich bereits eine Bürgerinitiative gegründet, die sich beim Bezirksbeirat und bei der Stadtverwaltung für eine Verbesserung der Situation eingesetzt haben (wir berichteten). Diese blieb jedoch bisher auch ohne Erfolg .

Durch den Bau der provisorischen Kindertagesstätte befürchten die Anwohner nun eine zusätzliche Verkehrsbelastung am Morgen und am Abend. Es sei ohnehin eng in der Eierstraße und der Parkplatzsuchverkehr rund um das Marienhospital eine Belastung. „Wenn da jetzt auch noch jeden Tag 20 Mütter hoch- und runterfahren, wird alles noch schlimmer“, befürchtet die Anwohnerin Ingeborg Liehner. Zudem glaubt sie, dass die fünf Jahre dann ohnehin verlängert werden. Kuhn will nun auf jeden Fall in den kommenden Jahren das entstehende Verkehrschaos festhalten. „Die Fotos schicke ich dann eben immer an das Baurechtsamt“, sagt er. Und ergänzt: „Die kriegen dann halt gelbe Karten bis zum Abwinken.“