Die Stadt hat sich endgültig mit den Kleingärtnern zwischen den beiden Teilen der Klingenbachanlage geeinigt. Im Frühjahr sollen die Arbeiten für einen breiteren Durchgang beginnen. Da dann auch die Räum- und Streupflicht auf die Stadt übergeht, bleibt der Weg künftig auch im Winter offen.

Gaisburg - Eine Verbesserung der Lebensqualität in der Innenstadt – das ist seit 1999 das Ziel der Stadtentwicklungspauschale (Step). Sie fördert zum Beispiel kleine Bauprojekte zur Verbesserung des Wohnumfelds. Sechs Pläne aus dem aktuellen und dem vergangenen Doppelhaushalt warten im Osten seit geraumer Zeit auf ihre Umsetzung. Bis Ende kommenden Jahres soll sich aber einiges tun, unter anderem in der Kleingartenanlage im unteren Klingenbachtal.

 

Über den Stand der Planungen aller laufenden Step-Projekte im Osten informierte Antje Sartorius vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung in der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats. Im Falle der Verbindung zwischen dem oberen und dem unteren Klingenbachtal erhielt sie Unterstützung von Günther Hertfelder vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt, der den beabsichtigten breiteren Weg durch die Kleingartenanlage als besonders erfreulich anpreiste. Rund 250 000 Euro wird die Umsetzung des Planes kosten, um den es in der Vergangenheit einige Kontroversen gegeben hatte. Die scheinen nun weitgehend ausgeräumt. „Im Grundsatz besteht zwischen allen beteiligten Parteien Einigkeit“, sagte Antje Sartorius. Die Detailplanung soll innerhalb des Novembers stehen, im Winter beginnen die vorbereitenden Maßnahmen in Form von Rodungen, nach dem Ende der Frostperiode im kommenden Jahr kann mit dem Umbau begonnen werden. Läuft alles nach Plan, ist im Sommer 2015 alles fertig.

Holz statt Maschendraht

Die bislang schmale Gasse soll dann zweieinhalb Meter breit sein, damit sich auch zwei Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer begegnen könnten. Günther Hertfelder legte jedoch Wert darauf zu betonen, dass die hohe Biodiversität in der Anlage nicht darunter leiden werde. „Wir werden Rücksicht nehmen und keine Schneise schlagen“, sagte er. Der neue Weg wird sich demnach am vorhandenen orientieren, in die Seitenränder soll schonend eingegriffen werden. Der bestehende Maschendrahtzaun werde durch Holz ersetzt, es soll Flächen für die Kompostwirtschaft geben und das Gelände die Funktion eines Schulgartens einnehmen. Aus Hertfelders Sicht ergibt sich durch den neuen Weg eine Situation, von der sowohl die Öffentlichkeit als auch die Kleingärtner profitieren werden.

Letztere hatten den Plänen der Stadt lange mit Skepsis gegenübergestanden, sich von der Vorentwurfsplanung aber offenbar überzeugen lassen. In Einzelgesprächen wollen die städtischen Mitarbeiter letzte Zweifel von Pächtern ausräumen. Das hat auch im Bezirksbeirat Ost dafür gesorgt, dass beispielsweise die CDU ihren Widerstand aufgegeben hat. „Auch wenn wir es nach wie vor einen Jammer finden, dass dort eine 2,50 Meter breite Autobahn entsteht“, wie der Fraktionssprecher Karl-Christian Hausmann betonte. Diese Breite ergibt sich allerdings laut Antje Sartorius aus rechtlichen Vorgaben.

Diesen Winter noch verschlossen

Sobald der Weg umgestaltet ist, sollen auch die Eingangstore an beiden Enden der Anlage zwischen Hornberg-, Tal- und Landhausstraße ansprechend gestaltet werden. In diesem Winter werden diese dagegen voraussichtlich erneut verschlossen sein, obwohl der Weg als öffentlich gilt. Die Verkehrssicherheitspflicht jedoch liegt bis zum Abschluss der Arbeiten bei den Gartenfreunden Ost – und deren Vorsitzender Peter Neukammer machte im Bezirksbeirat deutlich, nicht das Haftungsrisiko für Unfälle bei Glätte eingehen zu wollen.