Mehr Strom durch Kleinstkraftwerke, das klingt fortschrittlich. Doch Vertreter der Fischerei verhindern viele Projekte. Ein Stimmungsbericht aus Oberschwaben.

Politik/Baden-Württemberg: Rüdiger Bäßler (rub)

Biberach - Die Seeforelle ist da. Irgendwo unter der brackigen Wasseroberfläche des Moorflusses Schussen, der bei starken Unwettern noch brauner wird, weil dann ältere angrenzende kommunale Klärwerke überlaufen, schwimmt das stark gefährdete Tier und strebt zu seinen Laichgebieten. Das behaupten jedenfalls die Gewässerbeauftragten des Landratsamtes Ravensburg. Doch nicht die wiederkehrende Fäkalienflut des Flusses, aufgrund derer das an der Mündung liegende Bodenseestrandbad Eriskirch in allen EU-Badestellenreports der vergangenen fünf Jahre als mangelhaft klassifiziert wurde, hindert die Tiere an der Vermehrung. Sondern das aus dem Jahr 1886 stammende Wasserkraftwerk von Karl Eyrich in der Gemeinde Berg. Das behaupten, wie erwähnt, die Wasserschützer vom Amt.