Der Kleintierzüchter und Kreisjugendleiter Obere Filder möchte einen Kaninhop-Gruppe gründen. Dabei werden Kaninchen so trainiert, dass sie über Hindernisse springen. So soll die Kleintierzucht für junge Menschen wieder interessanter werden.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Vaihingen/Möhringen - Die Schweden haben es erfunden. Vor 25 Jahren fingen sie damit an, ihre Kaninchen über Hindernisse springen zu lassen. So, wie man es vom Springreiten kennt. In Dänemark erfreute sich der sogenannte Kaninhop bald großer Beliebtheit. Und von dort aus schwappte die Kuriosität nach Deutschland über. „Die Sportart kommt dem natürlichen Bewegungs- und Spielbedürfnis der Tiere entgegen“, heißt es in einem Bericht des Landesverbands der Rassekaninchenzüchter Württemberg und Hohenzollern. Kaninhop verspreche Fitness, Spaß und Spiel für Mensch und Tier.

 

Auch Ernst Wiederoder ist überzeugt davon, dass das keine Quälerei für die Langohren ist. Wiederoder ist seit 60 Jahren Mitglied bei den Kleintierzüchtern in Rohr und seit vier Jahren der Kreisjugendleiter beim Kleintierzüchterverband Obere Filder und sagt: „Kaninchen wollen springen. Wenn man sie von klein auf an die Hindernisse gewöhnt, ist das gar kein Problem.“ Wiederoder plant, auf den Fildern eine Kaninhop-Gruppe zu gründen. Einige Mitstreiter habe er schon gefunden, sagt der Senior. Er ist in Kontakt mit Birgit Riethmüller und Philipp Wenzelburger. Die beiden Kleintierzüchter leiten die Jugendgruppen in Vaihingen beziehungsweise Möhringen. Wiederoder möchte aber nach Möglichkeit alle zwölf Vereine im Verband Obere Filder für das Projekt gewinnen.

Die Kleintierzucht soll wieder interessant werden

Das Ziel liegt auf der Hand: Die Kleintierzüchtervereine haben Nachwuchssorgen, ebenso wie viele andere Vereine. Der Hindernislauf für Kaninchen soll das Hobby für junge Menschen wieder attraktiv machen. Auch die Kleintierschauen auf den Fildern könnten so für ein größeres Publikum wieder interessant werden. „Im Möhringer Rembrandt-Schulzentrum haben wir immer viel Platz. Da wäre eine Kaninhop-Vorführung ein Höhepunkt“, sagt Wiederoder.

Für die Gründung einer Kaninhop-Gruppe brauche es nicht viel. „Wenn der Wille da ist, kann es schnell losgehen. Für den Anfang reichen ein paar Bretter als Hindernisse und ein Stück Teppich als Unterlage“, so der Kreisjugendleiter. Das Wichtigste sei, dass ein Schiedsrichter oder Obmann gefunden werde, also jemand, der einen Lehrgang besuche und die Gruppe anleite. „Wenn sich niemand findet, würde ich das aber auch selbst machen“, sagt Wiederoder und macht damit deutlich, wie sehr ihm das Projekt am Herzen liegt.

Wer Interesse hat, meldet sich per Mail an kreijugfil@gmx.de oder telefonisch unter 01 72-9 39 10 33.