Ausgetrocknete Bäche und niedrige Flusspegel auf der einen, Hochwasser und Sturzfluten auf der anderen Seite: Der Klimawandel verstärkt die Extreme. Bereits heute sind Starkregenereignisse im Südwesten für rund die Hälfte aller Überflutungsschäden verantwortlich. Viele Gemeinden haben aus der wachsenden Gefahr Lehren gezogen, vor allem wenn sie bereits von so einem Ereignis betroffen waren. So hat sich im Killer- und Starzachtal bei Hechingen, das im Juni 2008 von einer Sturzflut verwüstet wurde, eine ganze Reihe von Gemeinden im Einzugsgebiet der Starzel zu einer Planungsgemeinschaft zusammengeschlossen. Das Ziel: künftig die Folgen eines ähnlichen Starkregens abzumildern – so gut es eben geht.

 

Zum „Werkzeugkasten“ der Wasserbauingenieure gehören vor allem mehr Rückhalteräume, in denen sich Wasser sammeln kann. Auch die Durchmesser der Rohre unter Straßen und Wegen lassen sich vergrößern. Dabei gehört es heute zur Philosophie, dass gefährdete Flächen durchaus überschwemmt werden dürfen, die Schäden sich aber in Grenzen halten müssen. Die Behörden richten ihr Augenmerk nicht mehr nur auf Flüsse und größere Bäche, sondern zunehmend auch auf versiegelte Flächen, die das Wasser viel schneller ableiten als begrüntes Land. Auch steile Hänge mit Klingenbächen, die nur bei Regen Wasser führen, bereiten den Fachleuten zunehmend Sorge. Gerade auf diesem Gebiet ist bei der Planung des Hochwasserschutzes wie auch bei den Abwehrmaßnahmen noch viel zu tun. Dies gilt auch für Hausbesitzer und Unternehmer, deren Gebäude in solchen Gebieten stehen. Oft lässt sich mit einfachen Mitteln viel erreichen. So kann eine Schwelle verhindern, dass sich Hangwasser vor der Eingangstüre staut oder die Kellertreppe hinunterläuft.