In Baden-Württemberg befassen sich mehrere Forschungsprojekte mit der Frage, wie sich Städte an den Klimawandel anpassen können. Dabei gilt es, neben plötzlich auftretenden Hochwasserereignissen vor allem die Folgen extrem hoher Temperaturen zu mildern. Gerade die Straßenschluchten heizen sich besonders stark auf: Um bis zu zwei Grad mehr als heute werden es in rund 30 Jahren sein, prophezeien Stadtklimatologen. Dabei sind die Temperaturen gerade in tropischen Nächten schwer erträglich – an erholsamen Schlaf ist dann kaum noch zu denken. Tagsüber tragen die Schatten der angrenzenden hohen Häuser wenigstens dazu bei, dass sich Stadtcanyons weniger stark erhitzen als Quartiere mit lockerer oder mittlerer Bebauung.

 

Wie aber lassen sich die Folgen der Erwärmung abmildern? Eine gute Dämmung der Fassade verhindert, dass die Tageshitze ungebremst ins Gebäude gelangt. Für eine effiziente und energiesparende Kühlung ist dies noch wichtiger als für die Heizung, betonen Experten – wobei anzumerken ist, dass die Kühlung in Zukunft immer wichtiger wird.

Weiterhin wird den Städten nichts anderes übrig bleiben, als sich verstärkt um eine klimafreundlichere Bebauung zu kümmern. In der Landeshauptstadt soll das Projekt „Nachhaltiges Bauflächenmanagement Stuttgart“ dazu beitragen, Siedlungsflächen nachzuverdichten und gleichzeitig Kaltluftschneisen und Grünflächen zu erhalten. Gerade deren Einfluss auf ein erträgliches Stadtklima wird künftig wachsen. Doch die Möglichkeiten für neue Grünflächen sind begrenzt. Umso wichtiger wird es, in bestehende Stadtstrukturen mehr Grün zu integrieren. Botaniker und Stadtplaner haben dazu bereits Vorschläge ausgearbeitet – etwa entsiegelte Flächen oder Parkhäuser mit begrünten Fassaden. Die schönen Pläne müssen aber auch umgesetzt werden.