In den Herbstferien werden dringend notwendige Sanierungsarbeiten der Elektroinstallation in der Klingenbachschule in Steinenbronn durchgeführt. Das alles ist so teuer, dass schon im Raum steht, ob nicht ein Neubau günstiger gewesen wäre.

Steinenbronn - Die Klingenbachschule in Steinenbronn wird wieder über Wochen zur Baustelle. Nach der umfassenden Brandschutzsanierung stehen nun Elektroarbeiten an. Die Entscheidung darüber haben die Gemeinderäte in der Sitzung im September beschlossen und den Auftrag über knapp 182 000 Euro an die Gebäudetechnik-Firma Heldele vergeben. Inzwischen haben die Vorarbeiten bereits begonnen. Denn der Projektleiter Roland Fuchs von Heldele, der selbstständige Ingenieur Uwe Hohendorf und der Ortsbaumeister Tobias Buck schauten sich dazu in den Schulgebäuden um. Dort sollen in Gebäudeteilen Elektrokabel für die Beleuchtung und Steckdosen ausgetauscht werden. Das ist der größte Teil. Zusätzlich soll die EDV der Schule verkabelt werden.

 

Die Zeit drängt: „In den Herbstferien sollen 80 bis 90 Prozent der Wanddurchbrüche gemacht werden“, sagte Hohendorf. So soll der Unterricht nicht durch laute Arbeiten gestört werden. Die Ferien beginnen bereits am Montag, 30. Oktober, und dauern dann nur eine Woche.

Die alten Leitungen können dann nicht mehr verwendet werden

Der von der Gemeinde beauftragte Ingenieur Uwe Hohendorf ordnete diese Arbeiten beim Vor-Ort-Termin in der Schule ein: „Es gibt hier zweiadrige Elektrokabel, die nicht mehr zeitgemäß sind.“ Nun sollen in der Schule dreiadrige Kabel verlegt werden. Der Unterschied ist, dass sie einen Strang für die Erdung haben. „Die beauftragte Firma wird die alten Leitungen so zurückbauen, dass sie nicht mehr verwendet werden können“, sagte Hohendorf. Das bedeute, dass die Mitarbeiter die Steckdosen entfernen und die Leitungen eingipsen werden. Außerdem soll es FI-Schutzschalter geben. Diese erkennen Fehlerstrom, wenn dieser bei einem elektrischen Schlag durch Berühren einer Steckdose durch den menschlichen Körper fließt. Hohendorf erklärte die Funktion so: „Die Schutzschalter führen dazu, dass Sicherungen bei einem Fehlerfall früher auslösen.“ So werden die heutigen Sicherheitsstandards zum Schutz von Menschen in der Schule besser erfüllt.

Ein Schmorbrand, der aber nicht dramatisch war

Tobias Buck ergänzte: „Der Stand der Technik in den Gebäuden ist veraltet, hat aber Bestandsschutz.“ In der Vergangenheit sei jedoch klar geworden, dass die alten Leitungen zum Problem werden: „Die Kabel sind nicht dick genug. Das hat dazu geführt, dass manche durchschmoren.“ Außerdem habe es zweimal wegen der Elektrik gebrannt.

Allerdings wird der Brand nicht so groß gewesen sein. Stefan Turata, der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Steinenbronn, weiß von einem Fall. „Das war ein Schmorbrand und wohl nicht so dramatisch. Denn wir waren dort gar nicht im Einsatz“, sagte der Feuerwehr-Kommandant auf Anfrage.

Hohendorf, der Projektleiter Fuchs und der Ortsbaumeister Buck schauten sich einen der Neubauteile und den Altbau an, in dem die Technik noch älter sei, wie Buck sagte. Was das bedeutet, sahen die Fachleute in einem Verteilerkasten im Treppenhaus: „Die Anordnung ist ziemlich durcheinander“, sagte Hohendorf. Sie sei über die Jahre immer wieder ergänzt worden, allerdings ohne erkennbare Struktur. Das werden die Mitarbeiter von Heldele nun anders anordnen.

Im Gemeinderat werden die Kosten kritisiert

Diese Elektroarbeiten wurden in der Gemeinderatssitzung zwar einstimmig vergeben. Doch die Kommunalpolitiker kritisierten auch die hohen Kosten, die nötig sind, um eine Mängelliste von 2012 abzuarbeiten, zu denen eben auch die Elektroarbeiten zählen. Roland Kißling (Freie Wähler) sprach davon, dass die Kosten in schwindelerregende Höhe geklettert seien. Und Dieter Menzel (SPD) spekulierte, ob nicht möglicherweise ein Schulneubau für die Gemeinde günstiger gewesen wäre.