Auch in den Heimen wird der Bedarf an examinierten Mitarbeitern weiter wachsen. Der Anstoß des Ministeriums, die Pflegeausbildungen zusammenzulegen, findet deshalb auch in Stuttgart Widerhall. Die katholische Berufsfachschule für Altenpfleger und die Krankenpflegeschule des Marienhospitals sind dabei, Kooperationsmöglichkeiten auszuloten. Und das Robert-Bosch-Krankenhaus bietet bereits seit 2002 eine Integrative Pflegeausbildung, die zwei Berufsabschlüsse ermöglicht - einen in der Krankenpflege, den anderen in der Altenpflege. Das städtische Klinikum dagegen ist zurückhaltend: "Wir warten die Beschlüsse auf Bundesebene ab", so Fischer.

Stuttgart setzt Hoffnungen auf Nachwuchs aus Indien


Stuttgarts Krankenhausbürgermeister Klaus-Peter Murawski richtet seinen Blick unterdessen weit über Stuttgart hinaus, um dem Fachkräftemangel etwas entgegenzusetzen: Auf seiner jüngsten Reise in die Partnerstadt Mumbai warb er um indische Krankenpfleger für das Klinikum. Auch der Caritasverband Stuttgart setzt Hoffungen auf Nachwuchs aus Indien, um auf Dauer genügend Personal für seine Pflegeheime zu haben. Die Verantwortlichen sind dabei, eine Kooperation mit einer indischen Krankenpflegeschule aufzubauen.

Sabine Bergmann-Dietz, die neue Chefin des Eigenbetriebs Leben und Wohnen, setzt dagegen auf eine höhere tarifliche Eingruppierung bei der Einstellung der Altenpfleger und schaut sich die aktuellen Entwicklungen in Stuttgart ansonsten gelassen an. "Ich bin lange im Geschäft und habe alle Entwicklungen schon einmal mitgemacht: Altenpfleger in Kliniken und philippinische Pflegekräfte, die nach Deutschland geholt wurden." Und: "Die Diskussion um die Zusammenführung der Ausbildungen führen wir seit Jahren."