Der Göppinger Nachwuchskoch will im Team Tim Mälzer die Sat1-Kochshow „The Taste“ gewinnen. In einem Interview erklärt er, dass er dafür auch den Geschmack des Filstals auf den Löffel bringt.

Göppingen - Ole Trautner will es wissen. Mit 24 Jahren hat er es bereits zum Chef de Partie, zum Leiter eines Küchenbereichs, im Hamburger Zwei-Sterne-Restaurant Louis C. Jacob gebracht. Jetzt will der ehemalige Göppinger Waldorfschüler bei der Sat1-Kochshow „The Taste“ im Team Tim Mälzer gewinnen.
Herr Trautner, wie kommt man zu „The Taste“?
Meine Kollegen haben mich dazu animiert. Ich koche gerne, ich rede dabei unheimlich viel. Kochen und labern, das passt doch perfekt zum Fernsehen, dachten die wohl. Also habe ich mich beworben, eigentlich schon für die erste Show im vorigen Jahr, aber da habe ich im Restaurant nicht frei bekommen. Diesmal hat es geklappt. Und es macht richtig Spaß.
Sie sind Gourmetkoch und treten gegen Hobbyköche an?
Das ist ganz schön spannend.
Es gibt einige Profiköche und – ich sage mal – Profi-Hobbyköche. Das Niveau ist sehr hoch, und es ist sehr anspruchsvoll.
Der Clou der Show ist, nach bestimmten Vorgaben ein Essen auf nur einem Löffel anzurichten. Ist das nicht wirklichkeitsfremd?
Es ist sehr schwierig. Ich bin es gewohnt, bis 25 zu Komponenten auf einem Teller anzurichten. Das ist natürlich was ganz anderes. Die Aufgabe bei „The Taste“ ist es, sozusagen eine Geschmacksexplosion auf einem Löffel zu kreieren. Tim Mälzer hat versucht, in meinen Kopf reinzubringen, worauf es ankommt. Ich habe auf jeden Fall unheimlich viel gelernt dabei.
Und hat es geklappt?
Das wird nicht verraten.
Was nimmt man mit aus so einer Show?
Man lernt nicht nur viel dazu, man kann auch neue Kontakte knüpfen. Außerdem hat es so viel Spaß gemacht, ich könnte mir schon vorstellen, weiter Kochshows zu machen. Ich habe ja so etwas auch schon im Burgrestaurant auf Staufeneck gemacht.
Dort haben sie das Kochen gelernt?
Richtig. Mein erstes Praktikum habe ich übrigens in der Großküche der Klinik am Eichert gemacht und durfte dann meine Ausbildung bei Rolf Straubinger auf Staufeneck machen.
Und wie verschlägt es sie nach Hamburg?
Ich wollte unbedingt meinen Horizont erweitern und mal neue Eindrücke bekommen, ein andere Küche kennenlernen. Ich kann mir aber gut vorstellen, auch wieder nach Göppingen zurückzukehren.
Wie viel Filstal oder Schwabenland bekommen denn bei „The Taste“ die Juroren von ihnen zu schmecken?
Man versucht schon, mal Mautaschen oder handgeschabte Spätzle reinzuschmuggeln. Aber in jedem Fall steckt von all meinen Erfahrungen etwas in meinen Kreationen, auch von dem, was ich von meiner Mutter gelernt habe.
Viele Jugendliche schauen „The Taste“. Was raten sie denn einem 17-Jährigen, der nun auf die Idee kommt Koch werden zu wollen?
Dieser sollte sich im Klaren darüber sein, dass man als Koch hart arbeiten muss und zu Zeiten, wo alle anderen frei haben. Anderseits ist ein toller Beruf bei dem man sehr kreativ sein kann. Auf alle Fälle sollte man Praktika machen, um herauszufinden, ob es zu einem passt. Für mich ist es jedenfalls genau das Richtige.