Für die Eltern am Körschgindergarten in Stuttgart-Plieningen ist es ein kleiner Erfolg: Die Stadt verzichtet vorerst darauf, die Kita zu schließen. Dieser Entscheidung waren heftige Debatten vorausgegangen.

Plieningen - Christina Heinkel lässt sich kein Triumphgefühl anmerken. Vielleicht ist es so, wie sie sagt und die Elternvertreterin bleibt skeptisch, ob die Dinge nun wirklich ins Reine kommen.

 

Bei dem jüngsten Treffen der Eltern, die ihre Kinder in die Kita an der Körschstraße schicken, und Vertretern des Jugendamts verkündeten Letztere, dass die Stadt den von ihr geplanten Umzug der Kinder an die Osumstraße verschiebe. Für den 24. April wird ein weiteres Treffen anberaumt. Dann sollen Eltern und das Jugendamt wieder beraten, wie es weitergeht. Ziel der Stadt sei es, bis dahin neue Erzieher für die Kita an der Körschstraße zu finden, meint Heinkel. Für die kommenden Wochen sollen zunächst zwei Springkräfte weiter die Stellung halten, sagt sie. „Die Stadt hat aber auch gesagt, dass wir mit einer Schließung von einem oder zwei Tage rechnen müssen, wenn eine von den Kräften wegen Krankheit ausfällt“, sagt Heinkel.

Eltern haben nach wie vor keine Zusage für die Zukunft

Für die Eltern bleibe die Situation deshalb in der Schwebe. „Die Eltern arbeiten ja und müssten das organisieren, wenn die Kita tagesweise schließt“, sagt Heinkel. Außerdem sei nicht klar, wie es nach dem 24. April weitergehe. Sie habe aber den Eindruck, dass sich das Jugendamt nun wirklich bemühe, eine Lösung zu finden. „Es gab ja viel Druck von der Politik und den Medien“, sagt sie.

Heinkel ist der Meinung, dass die Eltern durch ihr Auftreten in der Öffentlichkeit ein Umdenken bei der Stadt erwirkt haben. Das Jugendamt hatte zunächst argumentiert, dass es aufgrund des Personalmangels keine Alternative zu einer vorübergehenden Schließung der Kita gebe. Bis zum Herbst wollte das Jugendamt so Zeit gewinnen, um neue Erzieher für die Kita an der Körschstraße zu finden.

Eltern in Stuttgart-Plieningen gehen auf die Barrikaden

Die Diskussion um die Schließung des Körschkindergartens hat über die Streitfrage hinaus Eltern in Plieningen mobilisiert. Bei der jüngsten Bezirksbeiratssitzung nahmen sie den Auftritt von Hans-Ulrich Simon vom Jugendamt vor dem Gremium zum Anlass, um über den aus ihrer Sicht eklatanten Mangel an Kitaplätzen in Plieningen zu klagen.

Die Schließung der Kita an der Körschstraße sei aber nur der Anlass für den Protest gewesen, fehlende Kitaplätze dagegen ein allgemeines Problem. „Ich denke deshalb, dass die Plieninger Eltern weitermachen werden“, sagt Heinkel. http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.kita-in-stuttgart-plieningen-stadt-will-koerschkindergarten-schliessen.cdebe817-7c63-4798-9a18-3df05e003f59.html