Gastronomie statt Geografie – das war an der Körschtalschule in Plieningen angesagt, denn dort hat das Gastromobil gehalten. Der Hotel- und Gaststättenverband wirbt in seinem Bus um Nachwuchs.

Plieningen - Rauch steigt aus dem kleinen Topf in der simulierten Küche eines umgebauten Linienbusses. Die Schwaden verteilen sich im ganzen Innenraum und signalisieren, dass der Koch auf die falschen Symbole an der Zutatenwand gedrückt hat. „Wenn die Schüler rausgefunden haben, wie das geht, wollen sie es nur noch zum Rauchen bringen“, sagt der Ausbildungsberater Siggi Lechler.

 

Das Gastromobil hat am Donnerstag an der Körschtalschule halt gemacht. Es handelt sich dabei um einen ehemaligen Linienbus. Im Inneren dreht sich alles um das Thema Hotel und Gastronomie. Der Bus ist seit diesem Schuljahr an Schulen und bei Messen in Baden-Württemberg unterwegs. Er ist Teil der Kampagne „Wir Gastfreunde“ des Hotel- und Gaststättenverbands Baden-Württemberg. Ziel der Kampagne ist es, Auszubildende zu finden und den Fachkräftenachwuchs für das Gastgewerbe zu sichern.

Simulierte Küche, simuliertes Hotel

Die Küche im Inneren des Busses ist keine echte; es kleben Bilder von Nahrungsmitteln an der Wand. Daneben hängen Gegenstände wie Kochlöffel oder EC-Karten-Geräte, die die Schüler Berufen zuordnen müssen. Damit das Ganze wie ein Hotel aussieht, sind an der Wand zwei nummerierte Türen, die Eingänge zu Hotelzimmern simulieren sollen. Der hintere Teil des Busses ist zu einer Sitzecke umgebaut, in der kurze Filme gezeigt werden.

Die Schüler bekommen Arbeitsblätter und müssen an den Stationen Aufgaben lösen. „Weil es doch recht eng ist, können immer maximal 30 Leute rein“, erklärt Lechler. Eine Schulklasse bekommt etwa eine Stunde Zeit für die Aufgaben. „Wir schaffen ungefähr fünf Klassen am Tag“, sagt Lechler. Den Anfang hat am Donnerstag eine zehnte Klasse gemacht.

Koch aus der Region mit dabei

Neben zwei Ausbildungsberatern ist ein Koch aus der Region dabei. Er bringt manchmal einen Auszubildenden mit, den die Schüler dann zur Ausbildung löchern können. „Damit man schon einmal Kontakte knüpfen kann“, erklärt Lechler. Über aktuell freie Ausbildungsplätze können sich die Schüler im Bus ebenfalls informieren. Nach Eingabe der Postleitzahl werden Betriebe in der Umgebung angezeigt, die in der Hotel- und Gastronomiebranche ausbilden. „Dann druckt man sich das aus und geht hier mit einem konkreten Plan raus“, meint Lechler.