2014 ist das Jahr der Hypes: Zuerst das Quizduell, dann das #socialbeergame und jetzt die Smartphone-App "Flappy Bird". Ende Januar ging die Spiele-App urplötzlich durch die Decke. Eine kleine Chronologie.

Stuttgart - 2014 ist das Jahr der Hypes: Zuerst das Quizduell, dann das #socialbeergame und jetzt die Smartphone-App "Flappy Bird". Ende Januar ging die Spiele-App urplötzlich durch die Decke. Eine kleine Chronologie.

 

23. Mai 2013: Der vietnamesische Entwickler Dong Nguyen veröffentlicht „Flappy Bird“ erstmals für iOS 6 und Android. Er ahnt noch nicht, welche Konsequenzen seine Spiele-Erfindung haben wird. Ziel ist es, einen kleinen Vogel durch Tippen auf den Touchscreen möglichst lange in der Luft zu halten und ihn vorsichtig durch diverse Hindernisse zu manövrieren. Schafft man das nicht, startet das Spiel neu: Ein Spiel mit Frustpotenzial.

24. Januar 2014: Das Interesse an der App schnellt urplötzlich in die Höhe. „Flappy Bird“ bricht alle Rekorde. Über zwei Millionen Downloads in den ersten Tagen und tägliche Werbeeinnahmen von über 50.000 Euro sprechen eine deutliche Sprache. Trotz miserabler Kritiken ist das Spiel bereits weit verbreitet. Allzu viele User scheint die schwierige Steuerung sowie die schlechte Grafik nicht zu stören. Ein Nutzer schreibt:" Das Designniveau finde ich nicht dramatisch - ganz im Gegenteil: Ich finde die Optik toll und mag den Charm der Darstellung. Er erinnert einfach an die gute alte Zeit, an die Kindheit, als man mit dem Super Nintendo sein erstes Mario-Spiel gespielt hat."

08. Februar 2014: „Flappy Bird“ ist ein Sucht- und Frustmittel. Eine Entwicklung vollkommen entgegen der Intention seines Erfinders. Dieser habe kein Suchtmittel produzieren wollen, eher ein Spiel zum netten Zeitvertreib, sagt Nguyen via Twitter. Noch am Tage darauf zieht er die App zurück:

11. Februar 2014: „Flappy Bird“ ist Geschichte, doch kaum ist die App aus den Stores verschwunden, tauchen zahlreiche Nachahmungen, sogenannte Clones auf. Ob „Splashy Fish“, „Flappy Flyer“, „Flappy Fish“ oder „Fly Birdie“ – alle Programme funktionieren nach demselben Schema wie „Flappy Bird“: tippend durch Hindernisse fliegen. Der Hype ist noch nicht zu Ende. Zudem werden bei Ebay Handys mit der installierten App für kosmische Preise angeboten. Zwischenzeitlich kursierten Preise von über 100.000 Euro.

17. Februar 2014: Trotz ihres Plagiatcharakters sind die neuen „Clones“ scheinbar keineswegs weniger attraktiv als das Original. „Flappy Bird“ hat eine Tipp-Spiel-Sucht ausgelöst, von der Nachahmer-Applikationen nun profitieren. Doch bekommen diese nun Gegenwind der Storebetreiber. Diese haben damit begonnen, die „Clones“ aus ihrem Angebot zu nehmen.

Wer sich mit den Nachahmungen nicht zufrieden geben mag, kann auf eine nachgestellte Browserversion von „Flappy Bird“ zurückgreifen. Sie ist hier zu finden und ist mindestens ebenso frustrierend wie das Original - der Autor hat's ausprobiert.