Der Vize-Landrat Utz Remlinger, der Ex-SPD-Abgeordnete Thomas Reusch-Frey oder der persönliche Referent des Ludwigsburger Oberbürgermeisters – bei allen weht der Wind der Veränderung.

Ludwigsburg - Der chinesische Lehrmeister Konfuzius ist immer für einen weisen Spruch gut: „Wenn der Wind der Erneuerung weht, dann bauen die einen Menschen Mauern und die anderen Windmühlen.“ In diesem Sinne haben in diesen Tagen gleich einige Akteure aus dem politischen Raum die Segel aufgespannt und sich zu neuen Ufern tragen lassen. Etwa der Vize-Landrat Utz Remlinger, der mit seinem Chef Rainer Haas nicht (mehr) gut kann. Nun würde das niemand so öffentlich zugeben, aber das Statement des Landrats zu Remlinger ist vielsagend: „Wir halten dies für konsequent und stellen uns nicht dagegen.“ Er hätte auch sagen können: Jipijeeaaah! Aber das wäre natürlich eines Kreischefs nicht angemessen.

 

Zack und weg ist er ...

Zack, und weg ist er. Utz Remlinger wurde seinerzeit nicht CDU-Landtagskandidat, aber offenbar hilft das Parteibuch jetzt, da das Innenministerium wieder in Unionshand ist. Das wiederum dürfte dem Bietigheimer Thomas Reusch-Frey nicht sonderlich gefallen – seine Sozialdemokraten haben nämlich bislang mitregiert, nun sind sie eine ziemlich kleine Oppositionspartei. Immerhin geht für Reusch-Frey, der fünf Jahre lang im Landtag saß und ein Opfer des SPD-Wahldebakels im März wurde, die Geschichte gut aus, auch wenn er nun über keine Regierungsconnection mehr verfügt: Er wird Leiter des Treffpunkts 50 Plus in Stuttgart, einer Bildungs- und Begegnungsstätte. Eine schöne Aufgabe, die längst nicht so stressig ist wie die eines Landtagsabgeordneten. Also alles richtig gemacht mit dem Wind of Change.

Der pustet auch im Ludwigsburger Rathaus: Peter Spear ist nicht mehr der persönliche Referent des OB Werner Spec, sondern kann sich ganz auf die Aufgabe als Leiter der Pressestelle konzentrieren und auf die Gemeinderats-Geschäftsstelle. Nachfolgerin wird Susanne Karstedt, die seit 15 Jahren bei der Stadt arbeitet und das volle Vertrauen des Stadtoberhauptes genießt. Ein persönliches Zerwürfnis ist hier aber, anders als im Landratsamt, nicht der Grund, sondern die ständig anwachsenden Aufgaben im Umfeld des OB – der übrigens nicht einmal mehr einen Chauffeur hat. Schauen wir mal, ob der Wind im Rathaus nun in eine andere Richtung bläst.