Beim Porsche Tennis Grand Prix in Stuttgart gilt es bis Sonntag, Haltung und die Figur zu bewahren. Während sich die Spielerinnen warm schlagen, entschlacken die Fans bei Kusmi Tee aus Japan und versüßen sich den Besuch mit Sugarpovas.

Stuttgart - Die Bodyguards standen bereit. Aber nachdem Ana Ivanovic in der ersten Runde aus dem Porsche Tennis Grand Prix ausgeschieden war, sah Bastian Schweinsteiger keinen Grund, nach Stuttgart zu reisen. Stattdessen nahm seine Freundin, wie im Sportteil berichtet, gleich im Anschluss ans Spiel den Helikopter nach München. Und in den Katakomben von Bad Cannstatt fragten sich die Vips, wie schnell man wohl einen Hubschrauber ordern kann. Dafür schaute am Donnerstag beim sensationellen Sieg von Angelique Kerber über die Favoritin Maria Scharapowa überraschend als Talisman die Fußball-Legende Diego Maradona vorbei.

 

„Lifestyle-Village“ in der Schleyer-Halle

„Das Turnier tut der Stadt gut“, sagt Andreas Kroll. Er wird es wissen, als Geschäftsführer der städtischen Veranstaltungstochter in.Stuttgart kümmert er sich bei dem Grand Prix um den Kartenverkauf und um die Organisation des „Lifestyle-Village“ in der Schleyer-Halle. Lifestyle-was? Man kann sich darunter ein Dorf aus Verkaufsständen vorstellen, gruppiert um einen Tennisplatz. Die Spielerinnen schlagen sich warm, die Fans entschlacken bei einer Probe Kusmi Tee aus Paris.

Eine Ecke weiter darf, wer freundlich fragt, die Sugarpovas genießen. Sozusagen der süße Abschiedsgruß von Maria Scharapowa an Stuttgart. Knapp vier Euro kostet die Packung Fruchtgummi, vor drei Jahren vom spanischen Hersteller Fini auf den Markt gebracht. Das sei günstig, meint das Standpersonal, in den USA seien sieben bis acht Dollar fällig. Und schließlich sei die Verpackung auf das Betreiben der Russin hin sehr hochwertig. „Ordentlich ausschauen ist ihr wichtig.“

10 000 Sushi, 2800 Austern und 550 Kilo Erdbeeren

In der Loge kocht für die Spielerinnen und für die Gäste mit farblich passendem Gummiband, auch dieses Jahr wieder live die Porsche-Mannschaft. Chefkoch Didier Barth stammt aus dem Elsass und sollte daher wissen, was Feinschmecker wünschen. In der Turnierwoche wird seine Mannschaft am Ende 10 000 Sushi, 2800 Austern, 1850 Kilo Spargel und 550 Kilo Erdbeeren verarbeitet haben. Das Rindersteak sei „nach wie vor der große Favorit“, sagt Barth. Dieses Jahr gibt’s zum zweiten Mal zart schmelzende Konkurrenz: „Foodüü“ aus der Schweiz. Zum Niederknien.

Spitzentanz auf Sand? Funktioniert! Das haben die drei Tänzer und zwei Tänzerinnen des Stuttgarter Balletts zum Auftakt bewiesen. „Wir wussten nicht, ist der Sand rutschig oder klebrig – er ist sehr klebrig“, erzählte Louis Stiens, der das neunminütige Stück „Matchbox“ eigens für das Turnier choreografiert hat. Für alle Ballettfans: Am Sonntag wird die „Streichholzschachtel“, in der irgendwie ja auch Tennis steckt, vor dem Endspiel wiederholt.

John Mc Enroe, Pete Sampras, Andre Agassi: Beim Promi-Schaukampf am Montag war in den vergangenen Jahren schon so ziemlich alles da, was in der Tenniswelt Rang und Namen hat(te). Da klingt der Vorschlag von Agassi, Ehemann von Steffi Graf, vernünftig: Warum nicht ein Mixed spielen? Er komme sehr gerne wieder. „Steffi könnte nervös werden. Aber ich sorge dafür, dass sie sich wohl fühlt.“