OB Schuster hat eineinhalb Tage gebraucht, um die vorgeschlagene Kombinationslösung zu prüfen. Darüber gibt es jetzt Streit.

Chefredaktion : Holger Gayer (hog)

Stuttgart - In Stuttgart ist ein Streit darüber entbrannt, wer in welcher Zeit die von S-21-Schlichter Heiner Geißler und SMA-Chef Werner Stohler vorgeschlagene Kombinationslösung aus Kopf- und Tiefbahnhof geprüft hat. In einem Antrag mit dem Titel "Nicht so schnell, Herr Oberbürgermeister" beklagt die Gemeinderatsfraktion der Grünen, dass dem OB anderthalb Tage gereicht hätten, um jenes nach Ansicht der Grünen "städtebaulich, finanziell, geologisch, hydrogeologisch, eisenbahntechnisch, verkehrlich und ökologisch komplexe Projekt" einzuschätzen, das der SMA-Chef Stohler nach eigenen Angaben in 25 bis 30 Stunden erarbeitet hat. Gleichzeitig wollen sie wissen, welche Ämter und Eisenbahnexperten mit der Prüfung des Kombivorschlags befasst gewesen seien.

 

Tatsächlich beschäftigen sich verschiedene Expertengruppen beider Koalitionspartner der Landesregierung sowie der Stadt und der Region Stuttgart mit rechtlichen Aspekten der Geißler-Stohler-Alternative. Zumindest in einem wesentlichen Punkt scheinen alle drei Kommissionen zu einer ähnlichen Einschätzung gekommen zu sein: Da der Kombilösung eine vollkommen andere Gesamtkonzeption zugrunde liegt als Stuttgart21, bedürfte es wohl eines neuen Planfeststellungsverfahrens. Das hat vor allem mit den städtebaulichen Aspekten von S 21 zu tun, die bei der Kombilösung nicht vorhanden wären.