Der Oberbürgermeister Michael Makurath hat den Stadtrat Dieter Schnabel in die Schranken verwiesen. Ein gutes Signal zur richtigen Zeit.

Ditzingen - In aller Deutlichkeit hat der Ditzinger Oberbürgermeister Michael Makurath den Stadtrat Dieter Schnabel signalisiert, dass er zu weit gegangen ist. Es war richtig, um den Anfängen populistischer, durch keinerlei Fakten gestützte Stimmungsmache auf lokaler Ebene zu wehren.

 

Schnabel hatte die Verwaltung vorgehalten mit zweierlei Maß zu messen, nämlich dem finanzkräftigen Investor andere Rechte zu gewähren als privaten Bauherrn. Begründet und mit Fakten belegt hatte Schnabel, der Jurist, seine Aussage nicht.

Es war das erste Mal, dass sich Pegida-Gedankengut im Rat Bahn brach. „Pegida lässt grüßen“ hielt Michael Makurath deshalb dem Unabhängigen Bürger entgegen. Damit hatte Makurath Schnabel nicht mit Pegida-Anhängern gleichgesetzt, sondern die inhaltliche Nähe von Schnabels Einlassungen zu den Parolen der Gruppe der angeblich Zu-Kurz-Gekommenen gezeigt.

Denn was machen Pegida und AfD anderes, als das Volk, also die „da unten“, gegen die Regierenden, gegen „die da oben“, auszuspielen? Der Oberbürgermeister blieb zu Recht auch bei seiner Aussage, als Schnabel ihn aufforderte, sich zu entschuldigen. „Auf groben Klotz ein grober Keil!“ zitierte der OB stattdessen Goethes Wort. Er machte damit deutlich, dass man von Demokraten nicht nur in diesen Tagen und bei emotional geprägten Diskussionen jederzeit anderes verlangen muss als billige Polemik.