Mit Huub Stevens kehrt ein Trainer zum VfB Stuttgart zurück, der überzeugt davon ist, dass gute Ergebnisse das Resultat harter und konsequenter Arbeit sind. Das mag konservativ sein, doch nichts anderes braucht der VfB, kommentiert Carlos Ubina.

Sport: Carlos Ubina (cu)

Stuttgart - Eines muss man dem VfB lassen: In der Not hat er seine besten Trainerentscheidungen getroffen. Denn schon oft mussten sich die Stuttgarter im Herbst nach einem neuen Mann umsehen. Und meist folgte dem sportlichen Tief ein fußballerisches Hoch. Aber sicher ist auch, dass der VfB häufig dann daneben lag, wenn er eine ausgeruhte, strategische Trainerentscheidung zu treffen hatte.

 

Zum Ende der Vorsaison ließen die VfB-Oberen den Retter Huub Stevens ziehen. Weil sie den großen Plan mit Armin Veh verfolgten, weil sie dem Irrglauben unterlagen, mit dem alten Meistermacher noch einmal zu neuen Ufern aufbrechen zu können. Die Ironie des Schicksals ist dabei, dass sich die Verantwortlichen just in einer Phase die Zukunft mit Offensivfußball à la Veh so schön ausmalten, als Stabilität à la Stevens im Hier und Jetzt gefragt war.

Nun ist der Niederländer zurück – und der VfB noch immer der gleiche Sanierungsfall, den er vor knapp fünf Monaten verließ. Wenig hat sich geändert, nichts gebessert. Weshalb der Fußballlehrer bewährt in der Defensive ansetzen wird, um die einzige Vorgabe zu erfüllen, die für ihn zählt: den VfB in der Bundesliga zu halten.

Wer Stevens jedoch auf einen Maurermeister reduziert, wird ihm nicht gerecht. Der 60-Jährige ist ein Facharbeiter, der sein Tun an den Möglichkeiten der Mannschaft ausrichtet. Das ist sein Konzept. Und seine Überzeugung ist, dass gute Ergebnisse das Resultat harter und konsequenter Arbeit sind. Das mag konservativ anmuten, doch nichts anderes braucht der VfB.