Heilbronn mausert sich zu einer Bildungshochburg – ausgerechnet mit Hilfe einer bayrischen Universität. Das ist ein Politikum.

Regio Desk: Achim Wörner (wö)

Heilbronn - Aus bildungspolitischer Perspektive ist es ein veritabler Paukenschlag, der am Dienstagvormittag ertönte: Mit dem Einstieg der renommierten Technischen Universität München wird der Bildungscampus in Heilbronn massiv aufgewertet. 20 neue Professuren werden geschaffen, neben dem ersehnten Doktorandenprogramm wird es auch Basis-Studiengänge geben. All dies macht den Anspruch der maßgeblich von der Dieter-Schwarz-Stiftung getragenen Einrichtung nördlich von Stuttgart deutlich: nämlich nicht länger, wie in früheren Jahren, ein Schattendasein zu fristen, sondern zu einer echten Adresse innerhalb der deutschen Hochschullandschaft zu werden.

 

Bei der Kooperation gibt es viele Gewinner. Es spricht viel dafür, dass der Bildungscampus ein Magnet für den wirtschaftlich -technologisch interessierten Forschernachwuchs wird und eine Kaderschmiede für Unternehmen entsteht. Für Heilbronn ist das eine feine Sache. Und doch ist die Partnerschaft eines auch: politisch brisant. Die Münchner TU hat die Gelegenheit beim Schopf gepackt, sich in Baden-Württemberg zu etablieren – mit privaten Geldern aus dem Südwesten. Die Uni Mannheim hingegen hat – an der kurzen Leine des Hochschulministeriums von Theresia Bauer (Grüne) – die Chance auf eine Millionenförderung aus Stiftungsmitteln vertan. Damit ist klar, wo die Verlierer sitzen.