Wie im schon im vergangenen Jahr werden die Camper im Schlossgarten zu einem Problem. Doch wie umgehen mit den Bettlergruppen aus Rumänien? Die Stadt und Polizei müssen entschiedener gegen diese auftreten, wenn sie etwas erreichen wollen, kommentiert Lokalredakteur Mathias Bury.

Lokales: Mathias Bury (ury)

Stuttgart - Es ist jetzt ein Jahr her, dass Gruppen von Roma, die den Oberen Schlossgarten als Nachtlager auserkoren haben, für Schlagzeilen sorgten. Danach haben Stadtverwaltung und Polizei sich des Ärgernisses im Herzen der City angenommen. Geändert hat sich bisher aber nichts, muss man leider feststellen. In den Wintermonaten, während derer sich die Menschen aus Rumänien an wärmeren Orten wie Passagen und Unterführungen aufhielten, war das Phänomen nur weniger sichtbar.

 

Nun gibt es sogar Anzeichen dafür, dass die Verhältnisse im Schlossgarten im Vergleich zum Vorjahr noch etwas schlechter geworden und die Gruppe der Campierer ein bisschen größer geworden ist. Die Verantwortlichen stehen also einmal mehr vor der Frage: Wie umgehen mit den Dauergästen aus Südosteuropa, die zwar gerne die Personenfreizügigkeit in Europa genießen, sich um die sonst so geltenden Gepflogenheiten aber nicht scheren. Auch wenn man durchaus ein gewisses Verständnis aufbringen kann für Menschen, die in ihren Herkunftsländern in teils elenden Verhältnissen leben und für die selbst die unwürdigen Bedingungen, unter denen sie im Schlossgarten hausen, eine Verbesserung sind. Und natürlich müssen nicht alle Stellen der Stadt blitzeblank sein. Aber man kann auch nicht einfach zuschauen, wenn ein für Stuttgart so bedeutender Ort wie der Obere Schlossgarten, der von vielen Bürgern genutzt wird, langsam verkommt.

Man muss entschiedener auftreten gegen die Campierer

Man wird also künftig – mit Maß und Ziel und flankiert von Hilfen – entschiedener gegen die Campierer im Schlossgarten auftreten müssen, wenn man etwas erreichen will. Diese selbst sind im Übrigen, wenn es um ihre Interessen geht, auch nicht immer zimperlich. Dennoch ist das eine Aufgabe, um die sich keiner reißt, auch nicht die Polizei, die dabei nun immerhin vom städtischen Vollzugsdienst unterstützt werden soll. Denn die Erfahrung lehrt: Solche Probleme werden nicht besser, wenn man einfach nur abwartet.