Quereinsteiger, die nicht aus dem Finanzbereich kommen, setzen Banken immer mehr zu. Neuigkeiten kommen von Number26 und Paypal. Ein Kommentar von Sabine Marquard.

Stuttgart - Der Wettbewerb um die Bankkunden von morgen nimmt immer mehr Fahrt auf. Gerade erst hat das Berliner Finanz-Start-up Number26 eine Vollbanklizenz erhalten und rückt damit seinem Ziel, aus dem Smartphone die Filiale der Zukunft zu machen ein ganzes Stück näher. Jetzt verkündet der Internet-Bezahldienst Paypal die Zusammenarbeit mit Visa. Paypal-Kunden sollen dann im Geschäft an Kartenterminals bezahlen können, an denen man auch mit Visakarten kontaktlos zahlenkann. Vorerst geht das nur in den USA – vorerst.

 

Investitionen in Zukunftstechnologien

Während hierzulande die Banken damit beschäftigt sind, Wohlfühlatmosphäre in Vorzeigefilialen zu verbreiten und gleichzeitig die Anzahl ihrer Standorte drastisch zurückzufahren, starten neue Konkurrenten, die ursprünglich nicht aus dem Bankensektor kommen, voll durch. Sie investieren mit Hochdruck in Zukunftstechnologien. Zwar haben auch hier die Geldinstitute die Zeichen der Zeit erkannt. Sie wissen, dass die Digitalisierung ihr Geschäft umkrempelt, doch sie werden durch Rahmenbedingungen und Altlasten gebremst.

Banken kämpfen mit dem Nullzinsniveau in der Eurozone, das ihre Erträge schmelzen lässt. Sie kämpfen mit rechtlichen Auflagen, die Kräfte binden und teuer zu Buche schlagen. Nicht zuletzt kämpfen sie mit Altlasten aus der Finanzkrise und nicht selten auch mit einer in die Jahre gekommenen Technologie. Alles gute Gründe, weshalb sie Innovationen nicht wie unbelastete Newcomer vorantreiben. Der Wettbewerb wird darauf aber keine Rücksicht nehmen. Wollen Banken in wichtigen Geschäftsfeldern nicht abgehängt werden, müssen sie an Tempo zulegen.