Der grüne Oberbürgermeister Fritz Kuhn positioniert sich derzeit als Freund und Retter der schönen Künste in Stuttgart. Das weckt Begehrlichkeiten, meint der StZ-Autor Ingmar Volkmann.

Freizeit & Unterhaltung : Ingmar Volkmann (ivo)

Stuttgart - Für 30 Millionen Euro bekommt man in Stuttgart etwa ein halbes Kunstmuseum am Schlossplatz, zwei neue Haupttribünen bei den Stuttgarter Kickers oder 150 zusätzliche Wohnungen im Neckarpark in Bad Cannstatt. Diese Zahlen verdeutlichen die Dimension, in die die Stadt bei der Sanierung der Wagenhallen vorgedrungen ist. Denn mit bis zu 30 Millionen Euro rechnen die Freunde von Popkultur und Kunst im Rathaus, Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) und seine beiden Mitspieler, die Bürgermeister Michael Föll und Susanne Eisenmann (beide CDU).

 

Die 30 Millionen passen in jedem Fall zur neuen Linie von Fritz Kuhn. Der grüne Oberbürgermeister positioniert sich derzeit als Freund und Retter der schönen Künste. Bei der Geburtstagsparty des Kunstmuseums stellte Kuhn am Mittwochabend heraus, dass es als nächstes darum gehe, die Oper so gut und so klug als möglich zu sanieren. Einen Abend später verkündete er die Sanierung der Wagenhallen.

Fritz Kuhn scheint sich also die Rettung der Kulturstadt Stuttgart auf die Fahnen geschrieben zu haben. Das ist mutig und verdient Respekt. Klar ist aber auch, dass solche Großzügigkeit jetzt auch an anderer Stelle Begehrlichkeiten weckt. Wirklich große Kunst wird es nun sein, wie Kuhn mit diesen gestiegenen Ansprüchen umgeht.