Die beiden Unglücksfälle bei Flugschauen am Wochenende in Backnang und Metzingen lehren vor allem eines: ein Restrisiko bleibt  – für die in der Luft und für die am Boden, kommentiert StZ-Ressortleiter Thomas Durchdenwald.

Backnang/Metzingen Von einer Sekunde auf die andere wird aus einem beschwingten Wochenendvergnügen unter einem sonnigen Bilderbuchhimmel ein tödliches Schreckensszenario. Hunderte von Besuchern verlassen die Flugschauen in Backnang und Metzingen am frühen Sonntagabend geschockt, sie bangen mit den Veranstaltern, mit den Helfern und mit den Familien und Freunden um das Leben der Schwerverletzten und trauern um die Toten. Die Bestürzung und die Betroffenheit sind groß. Und groß sind auch die Fragen nach den Ursachen, nach der Verantwortung, nach dem Sinn der Flugschauen.

 

Die beiden Unglücke mögen auf den ersten Blick wenig gemein haben: in Backnang stürzt ein Kleinflugzeug ab, in Metzingen verletzen herumfliegende Teile eines Hubschraubers einen Besucher tödlich. Auf den zweiten Blick reihen sie sich aber in geradezu schrecklicher und erschreckender Konsequenz ein in eine ganze Serie von schweren Flugunfällen in der Region – sei es mit Segelfliegern, leichten Motorseglern und Kleinflugzeugen, sei es während Flugschauen oder auf Normal- und Schulungsflügen, sei es wegen Versagens der Technik oder Fehler des Piloten. Experten betrachten die Häufung als subjektiven Wert, der statistisch nicht belegt ist. Doch es gilt eben auch: die Faszination Fliegen zieht immer mehr Menschen an – als Pilot in mitunter einfachen und erschwinglichen Fluggeräten, als Mitflieger und Passagier auf Rundflügen und als Zuschauer von Flugschauen.

Die Ursachen der Unglücke werden momentan untersucht, das verbietet einfache Antworten auf die Frage nach den Gründen und den Schuldigen. Das gilt auch im Bezug auf die Veranstalter, zumal ihnen das Regierungspräsidium als Aufsichtsbehörde gute Noten ausstellt. Und so lehren die Unglücke vor allem eines: ein Restrisiko bleibt  – für die in der Luft und für die am Boden.