Wie umgehen mit Alexis Tsipras? Derzeit macht es keinen Sinn, mit ihm oder seinem nicht minder erratisch auftretenden Finanzminister Gianis Varoufakis eine weitere Verhandlungsrunde zu starten, meint StZ-Politikchef Rainer Pörtner.

Politik/Baden-Württemberg: Rainer Pörtner (pö)

Stuttgart - Alexis Tsipras und seine Regierung setzen ihr Verwirrspiel fort. Seit die Griechen Ende voriger Woche den Verhandlungstisch verlassen und ein Referendum angekündigt haben, folgen mehrmals täglich neue Botschaften aus Athen – die sich allerdings regelmäßig widersprechen. Erst kommt eine Beschimpfung der Rest-Europäer, dann folgt die Bitte um neue Hilfen, dann ein Brief mit neuen Kompromisslinien, dann die Infragestellung des eigenen Referendums, dann wieder Sottisen über – wahlweise – IWF, EZB und EU, dann die Bekräftigung, dass auf jeden Fall am kommenden Sonntag abgestimmt wird, dann der nächste Kompromissvorschlag, und und und. Steckt hinter diesen politischen Pirouetten irgendeine Strategie? Für Außenstehende ist eine solche nicht zu erkennen. Zu besichtigen sind chaotische Zustände, ein nur noch schwer erträgliches Hin und Her der griechischen Regierung. Tsipras wirkt planlos und heillos überfordert mit einer Lage, in die er sich selbst hineinmanövriert hat.

 

In dieser Phase macht es keinen Sinn, mit ihm oder seinem nicht minder erratisch auftretenden Finanzminister Gianis Varoufakis eine weitere Verhandlungsrunde zu starten. Jetzt sollten die Griechen per Referendum ein Votum abgegeben, ob sie Tsipras vertrauen oder nicht. Danach kann und muss weiter geredet werden.