Das VVS-Handyticket für Stuttgart und Region ist ein Renner. Der Verkauf von Fahrkarten über das Smartphone ist ein Zukunftsmarkt. Der VVS muss mit Konkurrenz rechnen, findet Redakteur Thomas Durchdenwald.

Stuttgart - Zuwachsraten von bis zu 60 Prozent, wie sie VVS und SSB beim Handyticketverkauf erreichen, sind nicht nur auf den ersten Blick beeindruckend. Sie sind typisch für neue Geschäftszweige, die von einem niedrigen Ausgangsniveau starten. Die Steigerungsraten belegen auch, dass – wenn man sich erst mal mit dem System vertraut gemacht – der Kauf der Karten einfach zu erledigen ist. Zum Erfolg beigetragen hat mit Sicherheit auch, dass auf der VVS-App Fahrplanauskunft und Ticketkauf aufs einfachste miteinander kombiniert sind und die Anwendung weiteren Service bietet. Dass der „kleine“ VVS halb so viele Tickets übers Handy verkauft wie die große Bahn bundesweit, zeigt, dass das Angebot eine Erfolgsgeschichte ist.

 

Allerdings bleibt die Entwicklung nicht stehen. Das neue, von 13 Verbünden im Land, aber nicht im VVS angebotene Handyticket ermittelt beispielsweise nach der Ankunft an der Endhaltestelle den richtigen Fahrpreis. Für das neue Baden-Württemberg-Ticket, aber auch im VVS sind Verbesserungen bis hin zu einer Best-Preis-Abrechnung im Gespräch. Im Kampf um diesen Zukunftsmarkt zeigt der VVS dem erstgenannten Projekt zumindest zunächst die kalte Schulter und gehört beim zweiten zum Kreis der aussichtsreichen Interessenten. VVS und SSB haben berechtigterweise wenig Freude an neuer Konkurrenz, zumal ihr Angebot bei der Kundschaft gut ankommt. Das ist verständlich, denn sie wollen ungern Provisionen zahlen.

Die Kunden aber könnten von mehr Anbietern auch profitieren, wie die Moovel-App zeigt, die während des Feinstaubalarms kostenlose Tickets verloste.