Hillary Clinton begibt sich auf das Niveau von Donald Trump – und beginnt den mutmaßlichen Konkurrenten im Kampf um das Präsidentenamt persönlich anzugreifen. Eine gefährliche Taktik, kommentiert Politik-Redakteur Christian Gottschalk.

Politik/ Baden-Württemberg: Christian Gottschalk (cgo)

Washington - Nun ist sie also da, die vorhergesagte Schlammschlacht im US-Wahlkampf. Nicht, dass sich die Protagonisten bei den bisherigen Vorentscheidungen besonders liebevoll begegnet wären. Doch immerhin die zu 99-Komma-Prozent sichere Präsidentschaftskandidatin der Republikaner hatte sich zurückgehalten, wenn es gegen den inzwischen fast ebenso sicheren Konkurrenten der Republikaner ging. Das ist nun anders. Donald Trump sei ein Sicherheitsrisiko für das Land lästert Clinton, Trump will die ehemalige Außenministerin im Gefängnis sehen. Willkommen in der zivilisierten Welt.

 

130 Millionen Dollar verschwendet

Es ist verständlich, dass Hillary Clinton dem proletenhafte Gepöbel ihres Konkurrenten kontern will. Die Taktik, die sie nun einzuschlagen scheint, ist gleichwohl hoch gefährlich. Im Austeilen und im Treten unter die Gürtellinie ist der exzentrische Milliardär einfach besser. Das haben in den letzten Wochen schon diejenigen aus den Reihen der Republikaner erfahren müssen, die Trump verhindern wollten. Rund 130 Millionen Dollar haben die parteiinternen Rivalen in Werbung investiert, die das Ziel hatte, den Mann aus den eigenen Reihen zu diskreditieren. Genutzt hat es nichts, im Gegenteil. Trump hat alle Gegner weggeboxt.