Der Parteichef Horst Seehofer sortiert seine Karten für den nächsten Landtagswahlkampf. Und zieht seinen Trumph Ilse Aigner aus der Tasche, mein StZ-Redakteur Mirko Weber.

Manteldesk: Mirko Weber (miw)

Stuttgart - Von Montag an tagt die CSU ein paar Tage im Kloster Banz – und wahrscheinlich wird der Parteivorsitzende Horst Seehofer dort formal seine immer noch ausstehende Bewerbung als Spitzenkandidat für die Landtagswahl 2013 bekanntgeben. Vorher hat Seehofer noch einmal Jawörter von zwei Frauen eingeholt, deren Wert in der CSU nicht zu unterschätzen ist. Zum einen hat sich die Landtagspräsidentin Barbara Stamm bereit erklärt, noch eine Legislaturperiode dran-zuhängen. Sie ist keine Chefdenkerin, wohl aber eine ausgesprochene Integrationsfigur in der CSU. Das gilt in noch größerem Maß für Ilse Aigner, die im richtigen Alter für Ambitionen auf ganz hohe Ämter ist.

 

Aigners Wechsel zurück nach Bayern wird Christine Haderthauer und Markus Söder nicht ganz kaltlassen. Beide warten einigermaßen fiebrig in ihren jeweiligen Ämtern, also im Sozial- und im Finanzministerium, darauf, einmal Seehofers Nachfolge antreten zu dürfen. Söders eher schwaches Standing in der Partei ist bekannt, Haderthauers Popularitätskurve nicht unbedingt rasant aufsteigend. Und Seehofer hat nun selbst ein Zeichen gesetzt, indem er nach längerem Kartensortieren seinen Trumpf Aigner aus der Tasche zieht. Wenn nicht er auf längere Zeit in Bayern regieren mag oder darf, dann womöglich sie eines Tages.