Der regionale Verkehrsaussschuss kann einiges fordern. Seine Vertreter können sich in den VVS-Gremien für manches einsetzen. Ob es realisiert wird, hängt aber von der Stadt Stuttgart und den Kreisen ab, kommentiert Thomas Durchwald.

Stuttgart - Man muss den mitunter kleinkarierten Diskussionen im regionalen Verkehrsausschuss – Motto: den Antrag haben wir aber schon vor Jahren gestellt – nicht die Weihen hoher demokratischer Debattenkultur zusprechen, aber eines ist sicher: das Gremium ist eines der wenigen, in denen öffentlich über Angelegenheiten des Verkehrs- und Tarifverbunds VVS gesprochen wird. Neue Tarifzonen, Verbesserungen im Ticketangebot und in der Preisgestaltung, die alljährlichen Tariferhöhungen – wenn nicht vor Publikum im regionalen Verkehrsaussschuss wird darüber bevorzugt hinter verschlossenen Türen in Tarifstrukturausschüssen und Aufsichtsratssitzungen des Verbunds geredet. Das mag praktisch sein, weil dort nicht jedes Wort auf die Waage großzügiger Wahlversprechen und anderer öffentlich gemachter Aussagen gelegt wird, transparent ist es aber nicht.

 

Ein gutes Beispiel ist das Sozialticket, für das sich SPD und Linke in der Region verkämpfen. Bevor sich der Verkehrsausschuss am Mittwoch damit befasste, lehnte am Tag zuvor der VVS-Aufsichtsrat mit Oberbürgermeister Fritz Kuhn an der Spitze ein solches Angebot ab – übrigens aus guten und nachvollziehbaren Gründen. Das macht deutlich, wer das Sagen im VVS hat. Der regionale Verkehrsaussschuss kann über vieles reden und einiges fordern, seine Vertreter können sich in den VVS-Gremien für manches starkmachen. Ob es umgesetzt wird, hängt aber von der Stadt Stuttgart und den Kreisen ab.