Einer Umfrage zufolge ist ein Regierungswechsel im Land möglich, SPD und Grüne liegen vorn. Einen Richtungswechsel kann nur Grün bewerkstelligen.

Stuttgart - Rot-Grün hat laut einer Umfrage zum ersten Mal in der Geschichte Baden-Württembergs eine Mehrheit vor dem bürgerlichen Lager aus CDU und FDP. Rechnet man die Linke dazu, kommt Rot-Rot-Grün im Südwesten in der neuen Erhebung auf satte 50 Prozent. Kein Wunder, dass die lange Zeit schwer gebeutelte SPD beschwingt in die Sommerpause geht und schon von einem Regierungswechsel nach der Landtagswahl im März träumt.

Der Wahlkampf in Baden-Württemberg hat jedoch noch gar nicht begonnen. Die Umfrage spiegelt vor allem den augenblicklichen Bundestrend wider. Die Sozialdemokraten mögen noch so fröhlich ihren Aufwind bejubeln, die 25 Prozent, die sie nun erreichen, entsprechen gerade einmal ihrem schlechtesten Landtagswahlergebnis im Südwesten. Allein mit Rückenwind aus Berlin lässt sich in Baden-Württemberg nicht gewinnen. Ob die Genossen zwischen Main und Mainau den Bundestrend aus eigener Kraft verstärken können, ist zu bezweifeln. Bisher lagen sie hier stets schlechter als im Bund. Kopfzerbrechen müssen die Zahlen dem CDU-Ministerpräsidenten Stefan Mappus bereiten. So souverän führt er sein Amt noch nicht, dass er dem Gegenwind aus Berlin leicht standhalten könnte. Die entscheidende Rolle könnten die Grünen spielen, die vom Bundestrend profitieren und im Land ohnehin stark sind.