Die vorletzte Montagsdemo in diesem Jahr hat vor allem eines gezeigt: Die Parkschützer haben ihre Versammlung und die Bewegung nicht mehr im Griff, meint der StZ-Autor Markus Heffner.

Stuttgart - Die vorletzte Montagsdemo in diesem Jahr hat vor allem eines gezeigt: Die Parkschützer, die seit der aus Sicht der S-21-Gegner verlorenen Volksabstimmung für die Organisation des wöchentlichen Protests zuständig sind, haben ihre Versammlung und die Bewegung nicht mehr im Griff. Jedenfalls hatte die Organisatorin noch kurz vor Beginn der Einsatzleitung der Polizei mehrfach versichert, sich dieses Mal an die Auflagen der Stadt und die Teilnehmer auf dem zur Adventszeit geänderten Kurs zu halten. Fünf Minuten später blockierten indes erneut Hunderte von Demonstranten die Straßen und Kreuzungen rund um den Hauptbahnhof, um anschließend – wie schon in der Woche zuvor – auf selbst gewählter Route demonstrativ über die Fahrbahnen zu marschieren.

 

Was viele jener Bürger der Stadt, die sich nicht den erbitterten Widerstand gegen Stuttgart 21 auf die Fahne geschrieben haben und jeden Montag vor den Hauptbahnhof pilgern, von dieser rücksichtslosen Art des Protests halten, haben diese am Rand der Kundgebung kopfschüttelnd gezeigt: Absolut nichts.

Das Verständnis für die teils massiven Beeinträchtigungen ist nicht nur bei den betroffenen Autofahrern und genervten Passanten zurecht aufgebraucht. Zumal dann, wenn sich die Aktivisten über alle Spielregeln hinwegsetzen und ihre eigenen Wege gehen – ohne Rücksicht auf ihre Mitmenschen. Wer bei seinem Protest gegen ein Bauprojekt so handelt und keinerlei Kompromissbereitschaft zeigt, der hat jegliches Maß verloren.