Das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 bedauert die Eskalation am Montagabend am Bahnhof, beharrt aber auf den Vorwürfen.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Die Ereignisse am Montag sind entgleist. Nun haben die Mitglieder des Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21 einen fatalen Fehler korrigiert. Matthias von Herrmann distanzierte sich von seiner Darstellung, es habe "Feierabendstimmung" auf der S-21-Baustelle geherrscht. Er und weitere Vertreter des Aktionsbündnisses räumten ein, dass ein Teil der Vorkommnisse gewaltsam waren. Der zentrale Satz dabei kam von Berthold Frieß vom BUND: Der Streit über den Bahnhof sei es nicht wert, dass ein Mensch zu Schaden komme. Das ist wahr.

 

Und doch verliert die Entschuldigung des Aktionsbündnisses schnell wieder ihre Wirkung. Denn das Bedauern ist ganz fix verhallt, wenn sofort wieder Vorhaltungen, Unterstellungen und Mutmaßungen über das Vorgehen der Polizei folgen. Unscharfe Fotos und wackelige Videos sollen beweisen, was sie letztlich nicht belegen: dass ein Polizist sich an der Randale beteiligt habe, um Demonstranten anzustacheln und sie dann zu überführen. Einen stichhaltigen Beweis dafür bleibt das Aktionsbündnis schuldig. Zu allem Überfluss übersehen von Herrmann und seine Kollegen noch, dass sich auf der eigenen Internetseite ein Parkschützer zu Wort gemeldet hat, der die Darstellung der Polizei unterstützt. Alles in allem haben die Projektgegner ein schwaches Bild nach dem gewalttätigen Ende der Montagsdemo abgegeben.