Das Regierungspräsidium liefert bei der Anhörung zum Grundwassermanagement eine Vorstellung ab, die chaotischer kaum hätte verlaufen können, kommentiert StZ-Redakteur Markus Heffner.

Stuttgart - Wer sonst in einen der roten Sessel im Apollo-Theater sinkt, kann sich zumindest auf eines verlassen: was auf der Bühne vorgeführt wird, ist gut und souverän inszeniert. Dass es auch ganz anders geht, hat das Regierungspräsidium mit seinem Verhandlungsführer Joachim Henrichsmeyer als Hauptdarsteller am Montag an gleicher Stelle zum Auftakt des dreitägigen Erörterungsverfahrens mit einer Vorstellung gezeigt, die unorganisierter und chaotischer kaum hätte verlaufen können.

 

So versäumt es der Regierungsdirektor schon zu Beginn, einen nachvollziehbaren Zeitplan für die mehrstündige Veranstaltung zu benennen. Stattdessen erfahren die Teilnehmer, von denen die wenigsten den ganzen Tag Zeit haben, vom Thekenpersonal, dass das Ende auf 22 Uhr angesetzt ist. Wenig Überblick beweist der Verhandlungsleiter zudem bei den vielen Fragen und Anträgen, die weder thematisch geordnet noch in einer sinnvollen Reihenfolge behandelt werden. Dafür bleibt die meiste Zeit unklar, welcher der Tagesordnungspunkte gerade behandelt wird.

Schwierig ist auch sein Auftreten: schroff im Ton, nach Gutsherrenart entscheidend, verbal entgleisend. Man könne unter Punkt vier über die „beschissene Planung“ diskutieren, sagt er. Seine Entschuldigung folgt zwar, sie entschuldigt aber nichts. Als Krönung setzt das Regierungspräsidium uniformiertes Bahn-Personal als Sicherheitsdienst ein. Viele verlassen den Saal aus Protest. Ganz zurecht. Ein Stück in dieser Form gehört abgesetzt.