Die Republikaner haben in zwei Bundesstaaten die Nachwahl gewonnen. Das ist auch ein folgenreicher Sieg für den US-Präsidenten, kommentiert Politik-Redakteur Christian Gottschalk. Ein Amtsenthebungsverfahren rückt so in noch weitere Ferne.

Politik/ Baden-Württemberg: Christian Gottschalk (cgo)

Washington - Wahrscheinlich ist es noch ziemlich zurückhaltend formuliert, Donald Trump hierzulande keine besonders große Beliebtheit zu unterstellen. Und es ist ja nun auch kein Geheimnis, dass auch in Amerika viele nicht einverstanden sind mit ihrem Präsidenten. Das gilt für die Art seines Auftretens ebenso wie für die Art seiner Politik. Die Eskapaden des US-Präsidenten und die Kritik verschleiern aber ein wenig den Blick dafür, dass Trump auch Anhänger hat. Immer noch, und nicht zu knapp. Bei Nachwahlen in Georgia und South Carolina haben nun die Kandidaten der Republikaner gewonnnen. Wäre es anders gekommen, es wäre als Niederlage des Präsidenten gewertet worden. So muss es zwangsläufig als sein Erfolg gesehen werden. Das wird Folgen haben.

 

Feste Basis an Anhängern

Zugegeben, in beiden Bundesstaaten haben die Republikaner seit jeher eine feste Basis. Die ist aber auch durch die Ereignisse in Washington nicht erschüttert worden. Trump hat, vor allem ausserhalb der großen Städte, einen soliden Sockel an Anhängern, daran haben auch die ersten Monate der Präsidentschaft nichts geändert. Diese Menschen werden von ihm bedient, diese Menschen gehen auch in eineinhalb Jahren zu den Zwischenwahlen. Die republikanischen Kandidaten sind sich – wie weltweit Politiker aller Couleur – zunächst selbst die nächsten. Wenn die Wiederwahl mit Trump einfacher ist als gegen ihn, dann werden sie sich nicht gegen ihren Präsidenten stellen. Und so lange muss Trump nicht viel befürchten. Das immer wieder aufflackernde Gerede von einem möglichen Amtsenthebungsverfahren bleibt eine graue Theorie – die vor allem in den US-Städten und im Ausland auf nahrhaften Boden fällt.

Was Menschen in Stuttgart von Donald Trump und seiner Politik halten, sehen Sie in unserer Video-Umfrage: