2016 sind so wenig Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen wie seit mehr als 60 Jahren nicht. Diese Zahl wird dank einer immer besseren Sicherheitstechnik weiter zurückgehen.

Wissen/Gesundheit: Werner Ludwig (lud)

Stuttgart - Vorsprung durch Technik“ lautet der Werbeslogan eines deutschen Autoherstellers. Anders als bei den manipulierten Abgaswerten trifft diese Botschaft beim Blick auf die Zahl der Verkehrstoten absolut zu – und zwar für die gesamte Autoindustrie. Genau genommen müsste man von einem Rückgang durch Technik sprechen. Das gilt erst recht, wenn man die deutlich gestiegene Verkehrsdichte berücksichtigt. So hat sich die Zahl der gefahrenen Kilometer allein bei den Pkw seit 1970 mehr als verdreifacht. Gleichzeitig schrumpfte die Zahl der Verkehrstoten auf ein Sechstel des damaligen Rekordwerts von mehr als 19 000 Unfallopfern. Trotzdem gilt auch heute noch: Jeder Verkehrstote ist einer zu viel.

 

Hinter der positiven Entwicklung der vergangenen Jahre steht eine immer ausgefeiltere Sicherheitstechnik, die zum einen viele schwere Unfälle verhindert und zum anderen dafür sorgt, dass sich die Folgen für Leib und Leben in Grenzen halten, wenn trotzdem etwas passiert. Beispiele dafür sind Knautschzonen, Sicherheitsgurte und Airbags, das Antiblockiersystem oder das elektronische Stabilitätsprogramm. Und die Entwicklung geht weiter – etwa mit der automatischen Abstandsregelung, die Auffahrunfälle verhindert.

Am Ende steht das weitgehend oder vollständig autonom fahrende Auto. Und das wird, wenn es sich in der Breite durchsetzt, ziemlich sicher zu einem weiteren Rückgang bei den Verkehrstoten führen. Dafür tauchen neue Probleme auf – etwa die moralisch heikle Frage, ob man die Entscheidung über Leben und Tod von Menschen wirklich allein einer Maschine überlassen sollte.