Private Wachdienste in Freibädern – man mag das für übertrieben halten. Doch es kann helfen, manchem Badbesucher die Benimmregeln ins Bewusstsein zu rufen, meint unser Redakteur Wolf-Dieter Obst.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Stuttgart - Sind die Vorkommnisse in Stuttgart, Kirchheim/Teck und anderen Freibädern ein Alarmsignal – oder sind die Wogen der Debatten nur ein Zeichen von Hysterie? Private Wachdienste patrouillieren neuerdings auf Stuttgarter Liegewiesen. Das ist gut für das Sicherheitsgefühl – und irgendwie auch wieder schlecht.

 

Tatsache ist, dass sich das nicht gerade üppig besetzte Personal der Badeaufsicht bei Hochbetrieb in einem Freibad vor allem um die Sicherheit im Wasser kümmern muss. Da können Sheriffs zur Entlastung durchaus sinnvoll sein. Sexuelle Übergriffe kommen freilich gar nicht so oft vor: Die Polizei vermeldet 2015 in Frei- und Hallenbädern 89 Fälle – wohlgemerkt im gesamten Land. Das sieht nicht gerade wie eine Flut solcher Delikte aus. Andererseits zeigt sich, dass nur ein Bruchteil der Delikte der Polizei überhaupt bekannt wird.

Man mag Sheriffs im Freibad für übertrieben halten. Aber ihre Präsenz kann dabei helfen, Freibadbesucher aller Kulturkreise an die hierzulande geltenden Benimmregeln zu erinnern. Offenkundig gibt es hier – leider besonders augenfällig bei zugewanderten jungen Männern – noch reichlich Nachholbedarf.

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